mister-ede.de » Afrika https://www.mister-ede.de Information, Diskussion, Meinung Fri, 01 Dec 2023 14:44:02 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.4.2 Flüchtlingspolitik: Deutschland mal wieder unsolidarisch in der EU https://www.mister-ede.de/politik/deutschland-unsolidarisch/5859 https://www.mister-ede.de/politik/deutschland-unsolidarisch/5859#comments Thu, 15 Dec 2016 07:34:12 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=5859 Weiterlesen ]]> Am 12.11.2015, in der Hochphase der Flüchtlingskrise, sagten die EU-Mitgliedsländer Finanzhilfen für afrikanische Länder in Höhe von 82 Mio. Euro zu, damit Flüchtlinge direkt vor Ort versorgt werden können [1]. Während allerdings z.B. Polen, Ungarn und Tschechien, die hierzu fast genauso viel beitragen wie die wirtschaftlich starke Bundesrepublik, ihren Anteil längst vollständig überwiesen haben, hat die Bundesregierung auch nach einem Jahr (Stand 15.11.2016) noch keinen einzigen Cent beigesteuert [2].
Auch wenn dies im Rahmen der Vereinbarung zulässig ist, zeigt sich Deutschland damit gleich in doppelter Hinsicht unsolidarisch und das sowohl gegenüber den europäischen Partnern als auch gegenüber den Ärmsten der Armen, nämlich den Verfolgten und Vertrieben in Afrika. Es heißt also wieder einmal, Deutschland trägt nur wenig zur EU-Politik bei und dann auch noch spät.


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[1] Factsheet zum „EU Emergency Trust Fund for Africa“ (Link zur PDF auf eeas.europa.eu)

[2] Übersicht der bisher geleisteten Zahlungen (Link zur PDF auf ec.europa.eu)

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Der BIP-Vergleich: Von Monaco bis Malawi https://www.mister-ede.de/politik/der-bip-vergleich/1108 https://www.mister-ede.de/politik/der-bip-vergleich/1108#comments Wed, 13 Jun 2012 12:49:37 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=1108 Weiterlesen ]]> Betrachtet man das BIP von Luxemburg, Liechtenstein und Monaco, so haben die rund 580.000 Menschen dort 2010 eine Wertschöpfung von etwa 65 Mrd. US-Dollar erzielt. Mit diesem Betrag kann dort in neue Anlagen investiert werden oder es können Güter aller Art konsumiert werden. Vergleicht man dieses BIP mit anderen Ländern, dann wird einem schwindelig.

Dieselbe Wertschöpfung erreichen nämlich auch 4,4 Mio. Kroaten, deren BIP bei etwas über 60 Mrd. US-Dollar liegt. Auf der anderen Seite, ist auch dieser Wert noch deutlich höher als in anderen Teilen der Welt. In Litauen und Lettland haben schon 5,5 Mio. Menschen ein BIP von 60 Mrd. US-Dollar. Ein Luxemburger hat also etwa die zehnfache Menge an Gütern zur Verfügung wie ein Lette. In Costa Rica und Panama leben fast 8 Mio. Menschen mit diesem BIP mehr oder weniger gut. Diese hatten zusammen 2010 rund 70 Mrd. US-Dollar an BIP. Aber auch hier ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

In Kuba leben schon über 11 Mio. Menschen mit einem BIP das bei 60 Mrd. US-Dollar liegt. Während ein Lette etwa das doppelte Einkommen eines Kubaners hat, kann sich der Luxemburger im Schnitt über ein 20-fach höheres Einkommen freuen.
Mit demselben Pro-Kopf-Einkommen wie in China, schaffen die 14,5 Millionen Menschen in Ecuador ein BIP von knapp 60 Mrd. US-Dollar. Syrien erwirtschaftet mit 20,5 Mio. Menschen ein BIP von ebenfalls rund 60 Mrd. US-Dollar. In Indien würden 65 Mrd. US-Dollar das Einkommen von 45 Mio. Menschen darstellen. 52 Millionen Menschen in Sambia, Kamerun und der Elfenbeinküste erwirtschaften 2010 ein Einkommen knapp über 60 Mrd. US-Dollar. Genauso viel Einkommen hatten auch die 75 Mio. Einwohner aus Kenia, Mali, Simbabwe und Burkina Faso zusammen.

Falls Sie denken, schlimmer geht es nicht mehr, dann muss ich Sie enttäuschen. Bei den wirklichen Armenhäusern der Welt sind wir noch gar nicht angekommen. Dasselbe Einkommen, das die 580.000 Einwohner in Liechtenstein, Luxemburg und Monaco (Zusammen ca. 65 Mrd. US-Dollar BIP) erzielen, haben nämlich auch die über 200 Mio. Menschen in den Ländern Burundi, Kongo, Liberia, Sierra Leone, Malawi, Niger, Äthiopien und Eritrea (Zusammen ca. 60 Mrd. US-Dollar BIP). Ein Luxemburger hat also im Durchschnitt etwa das 300-fache Einkommen eines Äthiopiers und das 500-fache Einkommen eines Einwohners in Burundi. Für Nord-Korea und Myanmar lagen keine Angaben vor, aber hier ist das BIP auf dem Niveau von Kenia oder Mali.

Vergleicht man nur Monaco (175.000 US-Dollar / Einwohner) mit Burundi (190 US-Dollar / Einwohner) dann hat ein Monegasse an einem Tag ein höheres Einkommen als ein Einwohner Burundis in zweieinhalb Jahren! Monaco hat pro Jahr mit seinen 35.000 Einwohner ein höheres BIP als ganz Malawi mit 15 Millionen Menschen.

Schaut man sich Deutschland an, dann werden die Summen noch riesiger. Zwar ist das durchschnittliche Einkommen niedriger, aber durch die deutlich höhere Einwohnerzahl erreichte Deutschland im Jahr 2010 ein BIP von 3.280 Milliarden US-Dollar. Ein Einkommen in ähnlicher Höhe erzielten auch die rund 2,7 Milliarden ärmsten Menschen der Welt.
Betrachtet man die USA mit einem BIP von 14.500 Mrd. US-Dollar, dann entspricht das dem BIP von etwa 5,3 Milliarden Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Bei insgesamt 6,8 Mrd. Menschen auf der Welt ist dann schon klar, wie sich das Vermögen auf der Welt verteilt.

Die Daten stammen von der Weltbank und sind über das statistische Bundesamt (Destatis) abrufbar:

Einwohnerzahlen 2010 (www.destatis.de)

BIP der Staaten weltweit 2010 (www.destatis.de)

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