mister-ede.de » Universitäten http://www.mister-ede.de Information, Diskussion, Meinung Fri, 01 Dec 2023 14:44:02 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.4.2 Corona-Epidemie in Deutschland: Es braucht wesentlich restriktivere Maßnahmen! http://www.mister-ede.de/politik/corona-epidemie-deutschland/8950 http://www.mister-ede.de/politik/corona-epidemie-deutschland/8950#comments Thu, 12 Mar 2020 08:37:24 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=8950 Weiterlesen ]]> Um einen massiven Corona-Ausbruch, wie wir ihn in Italien aktuell erleben, in Deutschland zu verhindern, braucht es unverzügliches und konsequentes Handeln. Folgendes ist jetzt zwingend erforderlich:

Nachdem wir es in den letzten Wochen in Italien bereits mit mehreren zehntausenden oder gar hunderttausenden Infizierten zu tun hatten, ist zuvörderst an die Vernunft insbesondere von Italien-Rückkehrern der letzten Tage zu appellieren, sich selbst zu isolieren, um nicht Ausgangspunkt eines weiteren Infektionsgeschehens zu werden! Genauso wichtig sind neben individuellen Schutzmaßnahmen aber auch effektive staatliche Maßnahmen gegen die Corona-Epidemie in Deutschland.
Die Grenzen nach Österreich und in die Schweiz sind mit sofortiger Wirkung partiell zu schließen und zeitnah auch alle anderen Grenzen inklusive der Seegrenzen. Die partielle Schließung soll die Einstellung des grenzüberschreitenden Zug- und Busverkehrs, die Schließung kleinerer Grenzübergänge und Einreisekontrollen an den großen Grenzübergängen beinhalten. Im Personenverkehr dürfen in nächster Zeit nur noch deutsche Staatsbürger und Personen mit Wohnsitz in Deutschland unter der Auflage einer zweiwöchigen häuslichen Quarantäne einreisen. Alle anderen Ankommenden müssen hingegen auf eigenen Kosten am jeweiligen Grenzübergang für zwei Wochen in Quarantäne bleiben, bevor sie nach Deutschland einreisen dürfen. Im Güterverkehr können hiervon abweichende Regelungen getroffen werden und für Berufspendler von diesseits und jenseits der Grenze kann es unter Auflagen ebenfalls Ausnahmen geben.
Zusätzlich zu Einreisen über den Land- und Seeweg ist der Flugverkehr einzuschränken. Aus allen Teilen der Welt dürfen, wie an den Land- und Seegrenzen, deutsche Staatsbürger und Personen mit Wohnsitz in Deutschland nur noch unter der Auflage einer zweiwöchigen häuslichen Quarantäne einreisen und alle anderen Ankommenden nur noch nach zweiwöchiger Quarantäne auf eigene Kosten am jeweiligen Flughafen.
Diese Maßnahmen sollten für mindestens 30 Tage gelten und auch alle anderen west- und mitteleuropäischen Länder innerhalb und außerhalb der EU sollten unverzüglich dieselben Maßnahmen ergreifen, um in Europa einzelne Cluster zu bilden und die allzu schnelle Ausbreitung einzudämmen.

Des Weiteren müssen innerhalb Deutschlands Maßnahmen zur Verlangsamung oder Unterbindung der Seuchenausbreitung getroffen werden: Alle Großveranstaltungen in Deutschland sind abzusagen, denn das Risiko solcher Veranstaltungen mit Besuchern aus dem ganzen Bundesgebiet liegt vor allem darin, dass ein einzelner und bis dahin unerkannter Infizierter dort leicht zum Ausgangspunkt für dutzende neuer Infektionsherde in ganz Deutschland werden kann. In den besonders betroffenen Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und NRW müssen zusätzlich aber auch unbedingt kleinere Veranstaltungen abgesagt werden, insbesondere wenn es sich um überregionale Veranstaltungen handelt, wie z.B. Fußballspiele der Regionalliga und höherer Ligen.
Darüber hinaus ist der länderübergreifende öffentliche Personenverkehr mit diesen drei Bundesländern sowie den Metropolen Berlin und Hamburg einzustellen. Das gilt ebenso für den innerdeutschen Flugverkehr mit diesen fünf Hotspots. Auch hier geht es um eine zielführende Clusterbildung zur Bekämpfung der Verbreitung und zum Schutz der bislang noch weniger stark betroffenen Regionen in Nord- und Ostdeutschland.
Außerdem sollten die Universitäten und Hochschulen deutschlandweit bis 30.4. alle Lehraktivitäten aussetzen, damit studienbedingte Reiseaktivitäten entfallen. Unternehmen, Behörden und Organisationen sind aufzufordern, nicht zwingend erforderliche Reisen, z.B. Lehrgänge, zu verschieben. Auf generelle Schul- und KiTa-Schließungen sollte hingegen verzichtet werden. Zwar gibt es dort ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, aber da die meisten Schüler und Lehrer aus der näheren Umgebung kommen, gibt es kein übermäßiges zusätzliches Verbreitungsrisiko. Ob sich ein Schüler nun morgens in der Schule bei einem Mitschüler oder bei demselben Mitschüler abends in der Disco ansteckt, macht halt keinen Unterschied.

Weitere Maßnahmen für die besonders betroffenen Kommunen sollten, wie im Fall Heinsberg, je nach Bedarf hinzukommen. Denkbar sind die Schließung von Schulen, KiTas und öffentlichen Einrichtungen, die Absage aller Veranstaltungen wie z.B. Gottesdiente oder Vereinsabende, Anordnungen zur häuslichen Quarantäne, Ausgangssperren oder auch die vollständige Abriegelung einer Gebietsköperschaft.

Sicher, all diese Maßnahmen sind hart und schränken das Leben in Deutschland erheblich ein. Aber Ziel muss sein, für die nächste Zeit weitere Neuinfektionen aus dem Ausland zu verhindern und die Infektionsherde innerhalb Deutschlands lokal in den Kommunen und regional in den Bundesländern einzudämmen.
Dass solche harte Maßnahmen nun notwendig sind, hängt damit zusammen, dass vor vier Wochen nicht adäquat gehandelt wurde. Und ob wir in vier Wochen noch viel härtere Maßnahmen brauchen, z.B. einen kompletten Shut-down wie in Italien, hängt davon ab, ob wenigstens jetzt adäquat reagiert wird. Es ist also höchste Zeit zu handeln.


Text als PDF: Corona-Epidemie in Deutschland: Es braucht wesentlich restriktivere Maßnahmen!


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Neue Sprachregelung für Universitäten http://www.mister-ede.de/gesellschaft/sprachregelung-universitaeten/6048 http://www.mister-ede.de/gesellschaft/sprachregelung-universitaeten/6048#comments Fri, 20 Jan 2017 19:21:43 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=6048 Weiterlesen ]]> Die vielfältigen Probleme und Fehlausrichtungen der universitären Lehre in Deutschland sind bekannt. Um dem Zustand nun Rechnung zu tragen, schlage ich deshalb eine neue Sprachregelung für Universitäten vor.
Zunächst sollte der Name dieser Lehreinrichtung von „Universität“ auf „Uniformität“ geändert werden, damit deutlich wird, dass dort nicht eigenes kritisches Denken, sondern angepasstes und unterwürfiges Verhalten der Garant für gute Noten ist. Außerdem sollte, nachdem so viele Doktortitel nicht mit wissenschaftlicher Leistung zu begründen sind, wie Schavan über zu Guttenberg bis Chatzimarkakis zeigen, dieser akademische Grad umbenannt werden. „Staatlich geprüfter Betrüger“, „Schummel-Künstler“ oder „Wissensschwindler“ wären Namen, die von vorneherein den Wert dieses Titels korrekt ausdrücken würden.

Aber auch an anderer Stelle könnte eine Umbenennung helfen, Unklarheiten von Anfang an zu vermeiden. So sollte überlegt werden, ob Lehrstühle in Zukunft nicht besser „La Famila“ genannt werden, damit die hierarchische und intransparente Struktur besser zum Ausdruck gebracht wird. Nur wer sich stromlinienförmig dieser Familie anpasst und dem Stammeshäuptling bedingungslosen Gehorsam schwört, hat Chancen in der Hierarchie aufzusteigen. Wer hingegen wagt zu widersprechen, dem droht als schwarzes Schaf der Ausstoß aus der Lehrstuhlfamilie.
Und damit wären wir nun bei den Professoren, für die sich als neue Bezeichnung „die Paten“ eignen würde. Immerhin scheinen sie ihre Entscheidungen genauso einsam und unkontrolliert zu treffen wie das Familienoberhaupt eines Mafia-Clans. Womit sonst wäre jene Vielzahl an Doktortiteln zu erklären, die in den vergangenen Jahren aberkannt werden mussten, wenn nicht mit den schleierhaften Umständen der vorherigen Vergabe. Entweder konnten oder wollten die für die Prüfung zuständigen Professoren nicht genauer hinsehen.

Insgesamt glaube ich, dass mit dieser neuen Sprachregelung vielen Missverständnissen vorgebeugt werden könnte. Entsprechend würde die Promotion dann künftig in etwa so klingen: „Er oder sie wurde an einer Uniformität vom Clan-Oberhaupt, dem Paten, zu einem Wissensschwindler ausgebildet – summa cum laude.“


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Elitenversagen live: Erfahrungsbericht zu einem misslungenen Brexit-Vortrag http://www.mister-ede.de/gesellschaft/elitenversagen-live-erfahrung/5976 http://www.mister-ede.de/gesellschaft/elitenversagen-live-erfahrung/5976#comments Fri, 06 Jan 2017 18:25:51 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=5976 Weiterlesen ]]> Es war der Donnerstagmorgen des 10.11.2016, als ich gespannt auf den Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Brexit-Referendum: Ursachen und mögliche Folgen“ wartete. Ich hoffte vom Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Siegen, Dr. Hannes Rösler, Neues zu erfahren und freute mich auf eine weitere Perspektive und die Möglichkeit, in der anschließenden Diskussion die Frage zu stellen, ob die Überschrift nicht schon einer Fehlannahme unterliege. Schließlich hat ja fast die Hälfte der am Referendum teilnehmenden Briten für einen Verbleib in der EU votiert, weshalb man bei ihnen ja nicht nach Ursachen suchen braucht. Vielmehr hätte man mit Hinblick auf die Ursachen also fragen müssen, warum im anderen Teil der Bevölkerung die „Leave“-Option als besser empfunden wurde.

Doch leider kam es erst gar nicht soweit, denn der Vortrag befasste sich fast ausschließlich mit der Geschichte und der Entwicklung des Rechts in Großbritannien. Einem Schüler hätte man für ein solches Referat wohl eine 6 mit dem Hinweis „Thema komplett verfehlt“ gegeben. Und so zog sich der mit unsinnigen Anekdoten, z.B. zum Fanshop eines britischen Gerichts, und zu meinem Erstaunen auch mit ziemlich schrägen Darstellungen durchsetzte Vortrag des Professors von der Magna Carta über die Kolonialgeschichte bis zum Zerfall des Commonwealth. Hingegen fiel kein Wort zum massiven Eliteversagen, kein Wort zu Cameron, kein Wort zu den Konstruktionsfehlern der EU, kein Wort zur Spaltung zwischen Arm und Reich oder zur neoliberalen Deindustrialisierungspolitik im Großbritannien der 80er- und 90er-Jahre.

Wer also Elitenversagen mal live erleben wollte, war bei diesem Vortrag auf jeden Fall richtig, wer sich aber für die Ursachen des Brexits interessierte, war hier definitiv falsch. Meine entsprechende Nachfrage gegen Ende des Vortrags, übrigens die einzige, trotz angekündigter Diskussion, empfand der Professor dann wohl auch als Majestätsbeleidigung. Dabei wollte ich nur wissen, ob er ernsthaft glaubt, dass das, was er uns da jetzt erzählt hat, irgendwas mit dem Brexit-Votum zu tun hat. Auf meine Ergänzung, dass GB auch keine 11 Mrd. zur EU beiträgt, sondern nur rund 4 Milliarden Euro, bezweifelte er einfach meine Zahlen. Diese kann man zwar bei der Bundeszentrale für politische Bildung nachlesen, aber ein Professor fällt halt lieber auf Zahlen der Brexiteers herein, bevor er vor Publikum seine Ahnungslosigkeit eingesteht. Auf seinen Vorschlag, ich solle doch einfach selbst einen Vortrag halten und er würde Fragen stellen, habe ich gleich nachmittags per Mail geantwortet – gehört habe ich seitdem aber nichts mehr von ihm…


Ergänzung vom 05.02.2017: Auf Grund eines Einmaleffektes, wie die Wirtschaftswoche im Sommer 2016 schrieb, lag der Nettobeitrag Großbritanniens 2015 bei 11,5 Mrd. Euro. (Link zur Auflistung der Nettozahler 2015 auf www.wiwo.de)


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Die Unzulänglichkeiten der Wirtschaftswissenschaften (in Deutschland) http://www.mister-ede.de/wirtschaft/kritik-wirtschaftswissenschaft/5051 http://www.mister-ede.de/wirtschaft/kritik-wirtschaftswissenschaft/5051#comments Thu, 26 May 2016 17:07:59 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=5051 Weiterlesen ]]> Im Betriebswirtschaftsstudium wird gelehrt, die Lohnkosten zu senken, um Unternehmen wettbewerbsfähig zu machen.

Im Volkswirtschaftsstudium wird gelehrt, die Kosten des Faktors Arbeit zu senken, um Länder wettbewerbsfähig zu machen.

Aber nirgends wird erklärt, was passiert, wenn gleichzeitig alle Unternehmen die Löhne und alle Länder die Sozialstandards absenken.

Dieser Widerspruch ist nur eines von vielen Beispielen für die Unzulänglichkeiten der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere in Deutschland.
Ein anderes Beispiel sind die hierzulande von Schulen über Universitäten bis in Zeitungen oder Talkshows von zahlreichen Ökonomen propagierten Modelle zur Bewertung des Mindestlohns. Noch vor wenigen Monaten wurde allerorten verkündet, unterrichtet und gelehrt, dass ein Mindestlohn zu weniger Beschäftigung führe und deshalb aus volkswirtschaftlicher Sicht abzulehnen sei. Nicht berücksichtigt wurde bei diesen Modellen allerdings der Druck auf geringqualifizierte Arbeitnehmer, einen Arbeitsplatz zu finden, und ein aus dieser schwachen Verhandlungsposition resultierendes Dumping in dieser Arbeitnehmergruppe. Unberücksichtigt blieben auch die durch die Regelungen zur Aufstockung vorhandenen Möglichkeiten für Unternehmen, den Lohn auf niedrigstes Niveau abzusenken und die Differenz durch die Arbeitsagentur ausgleichen zu lassen. Und auch Opportunitätskosten, wie die in dieser Arbeitszeit nicht mögliche Weiterbildung des Arbeitnehmers, oder andere Folgekosten, z.B. im Gesundheitssystem, fanden keinen Eingang in diese Modelle.
Zwar sind solche Berechnungen, die die Auswirkung des Mindestlohns auf die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse untersuchen, nicht falsch, allerdings erlauben sie eben nicht, den volkswirtschaftlichen Nutzen oder Schaden einer solchen Regelung zu bestimmen. Genau jene Schlussfolgerungen, die vorgegeben werden, aus solchen Modellen gezogen werden zu können, lassen sich also überhaupt nicht daraus ziehen.

Man kann die Reihe problemlos weiter fortsetzen, zum Beispiel mit der von Rogoff vor einigen Jahren ins Feld geführten These, Staaten könnten nur eine Verschuldung in Höhe von 90% des BIP verkraften. Obwohl das schlicht absurd ist, konnte diese These eine gewisse Zeit die Wirtschaftswissenschaften hierzulande prägen.
Genauso lässt sich fragen, ob angesichts der Euro-Realitäten jene volkswirtschaftlichen Modelle geeignet sind, welche nahelegen, dass eine Zentralbank die Geldmenge und damit die Preissteigerungsrate über den Leitzins maßgeblich steuern kann.
Zwar betreffen alle diese Beispiele für Unzulänglichkeiten der Wirtschaftswissenschaften verschiedene Teilbereiche und Aspekte, sie eint dabei jedoch, dass sie immer wieder zu den gleichen zentralen Fragen führen:

Wieso werden in den Wirtschaftswissenschaften Theorien und Modelle verwendet, die die Realität nicht nur ungenügend abbilden, sondern zum Teil von ihr widerlegt wurden und werden?

Ist das, was hierzulande als Wirtschaftswissenschaft bezeichnet wird, überhaupt eine erkenntnisorientierte Wissenschaft oder sind das nur noch Dogmen einer neoliberalen Ideologie?

Und was nutzt einer Gesellschaft eine solche Wissenschaft, die nicht erkenntnisorientiert ist, und eine Lehre, die sich in Indoktrination erschöpft?


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Offener Brief an die Universität Lübeck: Ehrendoktor für Steuerzahler http://www.mister-ede.de/4-fun/ehrendoktor-fuer-steuerzahler/2521 http://www.mister-ede.de/4-fun/ehrendoktor-fuer-steuerzahler/2521#comments Mon, 14 Apr 2014 09:06:58 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=2521 Weiterlesen ]]> Sehr geehrte Damen und Herren der Universität Lübeck, im Namen der deutschen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler schlage ich vor, jeden von uns zum Ehrendoktor zu ernennen.
Fälschlicherweise hatten Sie bereits Frau Schavan für Ihren Verdienst um die medizinische Fakultät mit diesem Titel ausgezeichnet, allerdings muss festgehalten werden, dass die für die Weiterführung des Betriebs notwendigen Gelder gar nicht von Frau Schavan, sondern von uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern stammen. Mit unermüdlichem Einsatz haben wir so den Fortbestand der medizinischen Fakultät in Lübeck gesichert und dies sollte aus meiner Sicht von Ihnen auch entsprechend gewürdigt werden. Ich halte es daher für angebracht, dass Sie uns Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zum Ehrendoktor ihrer Institution machen.

Und jetzt zieren Sie sich nicht so, bei Schavan hatten Sie ja schließlich auch keine Hemmungen.

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Der unehrenhafte Ehrendoktor http://www.mister-ede.de/politik/der-unehrenhafte-ehrendoktor/2503 http://www.mister-ede.de/politik/der-unehrenhafte-ehrendoktor/2503#comments Sun, 13 Apr 2014 08:28:59 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=2503 Weiterlesen ]]> Ich war noch nie ein Fan von Annette Schavan. Mehrere verbockte Schulreformen in Baden-Württemberg gehen auf ihr Konto als damalige Kultusministerin und besonders verwerflich war ihre Arroganz und Überheblichkeit, mit der sie damals die angebrachte Kritik vom Tisch wischte.
Als zum Beispiel im Ländle Englisch in der Grundschule eingeführt wurde, hatte sie doch schlicht vergessen rechtzeitig genügend Grundschullehrer zu qualifizieren. Und dabei war allen bis auf Frau Schavan klar, dass es nicht funktionieren kann, zu Beginn eines Schuljahres ein neues Fach einzuführen und erst im Laufe des Schuljahres nacheinander Lehrer mit Crashkursen weiterzubilden. Sinnlos erschien auch ihre Entscheidung erst das „normale“ Abitur zu verändern, um es dann kurze Zeit später doch vollständig durch das Turbo-Abitur „G8“ zu ersetzen. Schon damals wunderte ich mich deshalb, wie es jemand so unfähiges schaffen konnte einen Doktortitel zu erwerben.

Seit einiger Zeit wissen wir es nun. Anscheinend hatte mal wieder ein Prüfer die Augen beim Lesen fest geschlossen und trotz erheblicher Mängel in der Arbeit wurde Schavan der Doktortitel verliehen. Zumindest ist sie, während die Lehrer und Schüler in Baden-Württemberg immer noch unter den Folgen von Schavans Inkompetenz leiden, heute als das entlarvt was sie ist – eine Schande für die Wissenschaft. Eine Wissenschaftsministerin, die nicht in der Lage ist wissenschaftlich zu arbeiten – selten hat der Satz „der Fisch stinkt vom Kopf her“ besser gepasst als hier.

So weit so beschissen, doch leider ist das nicht das Ende der Geschichte. Durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Schavan wurde dem Ganzen von der Universität Lübeck nun die Krone aufgesetzt. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, wie man eine Person, die der Bildung und Wissenschaft einen solchen Bärendienst erwiesen hat, mit einem wissenschaftlichen Ehrentitel belohnen kann, sondern auch wofür genau sie diesen Titel eigentlich erhalten hat.

Stimmt der NDR-Bericht [1], dann wurde Schavan unter anderem dafür geehrt, dass sie in ihrer Zeit als Bundesministerin durch eine Entlastung des Landes Schleswig-Holstein um 25 Mio. Euro jährlich den Fortbestand der medizinischen Fakultät in Lübeck ermöglicht hat.
Allerding stammen diese Millionen ja nicht aus Schavans privatem Geldbeutel, sondern müssen vom Steuerzahler aufgebracht werden. Und wieso man nun eine Wissenschaftsministerin dafür ehren muss, dass sie einfach ihrer Tätigkeit nachgeht, dürfte auch schwer zu erklären sein.

Insgesamt empfinde ich es als ziemliche Frechheit, wie die Universität Lübeck die Ehrendoktorwürde mit so einer unehrenhaften Vergabe in den Dreck zieht. Wie aber schon in der Zeit als Schavan Kultusministerin war, werden die Leidtragende wieder andere sein, nämlich die anderen Universitäten und all jene die sich ernsthaft um die Wissenschaft verdient gemacht haben.


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[1] Bericht von NDR 1 Welle Nord zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an Schavan vom 11.04.2014 (Link zum Bericht auf www.ndr.de)

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