mister-ede.de » Volkswirtschaft http://www.mister-ede.de Information, Diskussion, Meinung Fri, 01 Dec 2023 14:44:02 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.4.2 Die Wirkung von Zins, Inflation und Wachstum auf die Staatsschuldenquote http://www.mister-ede.de/politik/faktoren-staatsschuldenquote/4187 http://www.mister-ede.de/politik/faktoren-staatsschuldenquote/4187#comments Mon, 10 Aug 2015 12:01:55 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4187 Weiterlesen ]]> Die Staatsschuldenquote stellt die Schulden eines Staates ins Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung. Unerheblich ist dabei, ob die reale Staatsverschuldung zum realen BIP oder die nominale Verschuldung zur nominalen Wirtschaftsleistung ins Verhältnis gesetzt wird. Bei Verwendung der nominalen Werte befindet sich die Inflation in beiden Größen (Schulden und BIP) und kann somit heraus gekürzt werden.

Hat ein Land ein BIP in Höhe von 200 Euro und Schulden in Höhe von 100 Euro, so hat es eine Schuldenquote von 50%. Hat es einen ausgeglichenen Primärsaldo, ergibt sich bei einem jährlichen Zinssatz von 5%, einer Inflationsrate von 2% und einem realen Wachstum von 1% nach einem Jahr folgende Situation:
Nominal hat das Land ein BIP in Höhe von 200 Euro * 1,01 * 1,02 = ca. 206,0 Euro und Schulden in Höhe von 100 Euro * 1,05 = 105 Euro. Die nominale Wachstumsrate liegt bei ca. 3%. Real hat das Land ein BIP in Höhe von 200 Euro * 1,01 = 202 Euro und Schulden in Höhe von 100 Euro * 1,05 / 1,02 = ca. 102,94 Euro. Die Wachstumsrate der Realverschuldung liegt bei ca. 2,94%.
Sowohl aus den Nominalwerten (105 Euro / 206,0 Euro) als auch den Realwerten (102,94 Euro / 202 Euro) errechnet sich dann die neue Schuldenquote in Höhe von 50,96%.

Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Staatsschuldenquote:

Die Entwicklung der Staatsschuldenquote ist abhängig vom Haushaltsdefizit und der nominalen Wachstumsrate. Dies sind die beiden einzigen Einflussfaktoren, sofern man von haushaltsunwirksamen Veränderungen des Schuldenstands, in Deutschland z.B. durch die Entwicklung der Bankenabwicklungsfonds, absieht.
Setzt man voraus, dass sich alle schuldenwirksamen Handlungen eines Staates im Haushalt befinden, so bleibt die Staatsschuldenquote im Laufe eines Jahres konstant, wenn gilt:

(-1) * Haushaltssaldo / Schulden = nominale Wachstumsrate

Bsp.: 5 / 100 = 5%

Ein Land mit Schulden in Höhe von 100 Euro und einem Haushaltsdefizit in Höhe von 5 Euro, verändert seine Schuldenquote also nicht, wenn die nominale Wachstumsrate seiner Volkswirtschaft bei 5% liegt.
Hätte das Land im ersten Beispiel nicht ca. 3% nominales Wachstum sondern 5%, wäre die Schuldenquote konstant bei 50% geblieben und nicht auf 50,96% angestiegen. Dies ist der Fall, weil ein ausgeglichener Primärsaldo angenommen wurde und damit das Haushaltsdefizit nur durch die Zinskosten von 5 Mrd. Euro (100 Mrd. Euro * 5%) bestimmt ist. Die Gleichung 5 Mrd. / 100 Mrd. = 5% wäre in der Folge erfüllt gewesen.

Die Einflussfaktoren können allerdings auch noch weiter unterteilt werden. Der Haushaltssaldo entspricht dem Primärsaldo plus Zinskosten. Daneben setzt sich die nominale Wachstumsrate aus der realen Wachstumsrate und der Inflation zusammen. Die Staatsschuldenquote ändert sich folglich nicht, wenn gilt:

((-1) * Primärsaldo / Schulden) + Zinskosten / Schulden = ((1 + reales Wachstum) * (1+ Inflation)) – 1

Der Term Zinskosten / Schulden entspricht dem Zinssatz, zu dem ein Staat seine Schulden verzinsen muss. Wird ein ausgeglichener Primärsaldo angenommen ergibt sich außerdem, dass (-1) * Primärsaldo / Schulden = 0 ist. Übrig bleibt in der Gleichung dann:

Zinssatz = ((1 + reales Wachstum) * (1+ Inflation)) – 1

Allgemein gilt damit unter der Voraussetzung eines ausgeglichenen Primärsaldos dass die Schuldenquote unverändert bleibt, wenn der Nominalzins (5%) auf der Höhe der nominalen Wachstumsrate liegt, also ebenfalls bei 5%.
Auf der realen Ebene gilt derselbe Zusammenhang, so dass die Schuldenquote unter der Voraussetzung eines ausgeglichenen Primärsaldos unverändert bleibt, sofern die Veränderungsrate der Realverschuldung, der Veränderungsrate der realen Wirtschaftsleistung entspricht. Wäre das reale Wirtschaftswachstum im Beispiel bei 2,94% gelegen, also auf der Höhe des Anstiegs der Realverschuldung, hätte sich die Schuldenquote nicht geändert. Bei einer Inflation von 2% entspricht ein reales Wachstum von 2,94% natürlich auch wieder einer nominalen Wachstumsrate von 5%.

Es gilt also, dass sich die Schuldenquote unter der Prämisse eines ausgeglichenen Primärsaldos nicht verändert, sofern folgende Gleichung erfüllt ist (die sich unterschiedlich ausdrücken lässt):

Zinssatz = nominales Wachstumsrate

Bsp.: 0,05 = 0,05

Bsp.: 5% = 5%

oder

1 + Zinssatz = (1 + Inflationsrate) * (1 + reale Wachstumsrate)

Bsp.: 1,05 = 1,02 * 1,0294

oder

Zinssatz = Inflationsrate + reale Wachstumsrate + (Inflationsrate * reale Wachstumsrate)

Bsp.: 0,05 = 0,02 + 0,0294 + (0,02 * 0,0294)

Bsp.: 5% = 2% + 2,94% + (2%*2,94%)

Irrelevant ist hierbei, ob die Schuldenquote bei 30% oder 130% liegt. Sobald diese Gleichung erfüllt ist, bleibt die Schuldenquote bei einem ausgeglichenen Primärsaldo konstant. Liegt der Zinssatz niedriger bzw. gilt beispielsweise Zinssatz < nominale Wachstumsrate, so sinkt die Staatsschuldenquote. Liegt der Zinssatz hingegen höher bzw. gilt beispielsweise Zinssatz > nominale Wachstumsrate, so steigt die Schuldenquote.

Weitere Zusammenhänge:

Unter der Voraussetzung eines ausgeglichenen Primärsaldos gilt, dass der Realwert der Schulden unverändert bleibt, sofern sich der Zinssatz auf der Höhe der Inflationsrate befindet. Liegt er unterhalb der Inflationsrate, so sinkt der Realwert der Schulden, liegt er darüber, so steigt der Realwert der Schulden.
Bleibt der Realwert der Schulden konstant, so bleibt die Staatschuldenquote bei einer realen Wachstumsrate von 0% konstant und liegt die reale Wachstumsrate darüber, so sinkt die Staatsschuldenquote bei konstantem Realwert der Schulden. Im Falle einer Rezession mit einer negativen Wachstumsrate steigt die Staatsschuldenquote bei einer konstanten Realverschuldung an.


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Glossar: Nominal- und Realwerte bei Staatsschulden http://www.mister-ede.de/politik/staatsschulden-nominal-real/4185 http://www.mister-ede.de/politik/staatsschulden-nominal-real/4185#comments Mon, 10 Aug 2015 12:00:56 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4185 Weiterlesen ]]> Für eine Betrachtung von Staatsschulden können Nominalwerte oder Realwerte herangezogen werden. Außerdem können diese Werte zu verschiedenen Zeitpunkten betrachtet werden.

Nominalwert / Realwert:

Vergleicht man Güter und Geld, so haben Güter immer ihren realen Sachwert, jedoch keinen festen Nominalwert, während umgekehrt Geld immer seinen Nominalwert, jedoch keinen festen Realwert hat. Ein 10-Euro-Schein oder ein Bankguthaben in Höhe von 10 Euro hat also immer den nominalen Wert von 10 Euro, egal wie viele Äpfel man davon kaufen kann. Hingegen hat ein Apfel immer den realen Wert eines Apfels, egal wie teuer dieser ist. Der Nominalwert eines Gutes (z.B. Apfel) wird gemeinhin als Preis bezeichnet und der Realwert des Geldes als Kaufkraft.

Analog hierzu haben auch Staatsschulden einen nominalen Wert (100 Euro) und einen realen Wert (Anzahl Äpfel / Kaufkraft).

Betrachteter Zeitpunkt:

Für die Höhe von Staatsschulden spielt neben der Frage, ob auf den Nominalwert oder Realwert (Kaufkraft) abgestellt wird, vor allem der betrachtete Zeitpunkt eine Rolle. Leiht sich ein Staat heute 100 Euro für ein Jahr zu 5% Zinsen, so muss er nach einem Jahr 105 Euro zurückzahlen. In Abhängigkeit vom betrachteten Zeitpunkt liegt damit die Schuldenlast nominal bei 100 bzw. 105 Euro.
Auf Ebene der Realwerte muss zusätzlich berücksichtigt werden, dass sich der Realwert des Geldes im Laufe der Zeit ändert, z.B. durch Preissteigerungen (Inflation) abnimmt. Liegt die jährliche Inflationsraten bei 2%, dann sind die 105 Euro in heutiger Kaufkraft ausgedrückt real 105 Euro / 1,02 = ca. 102,94 Euro wert. Dieser Wert stellt damit den Realwert dieser Schulden zum Zeitpunkt der Fälligkeit dar.
In Abhängigkeit vom betrachten Zeitpunkt besteht also durch die Kreditvereinbarung nominal eine Schuldenlast von 100 Euro bzw. 105 Euro und real entsprechen die Schulden bei einer Inflation von 2% einer Kaufkraft von 100 Euro bzw. nach einem Jahr 102,94 Euro.

Wirkung von Zins und Inflation auf den Realwert von Schulden:

Werden die Staatsschulden eines Landes unter der Prämisse eines ausgeglichenen Primärsaldos betrachtet, dann gilt, dass sich der Realwert bei einem Zinssatz in Höhe der Inflationsrate nicht verändert. Liegt der Zinssatz über der Inflationsrate, so steigt der Realwert der Schulden mit der Zeit an, liegt er darunter, reduziert sich der Realwert der Schulden im Laufe der Zeit. Im obigen Beispiel liegt der Zinssatz mit 5% über der Inflationsrate von 2% weshalb die Staatsschulden ansteigen. Bei einer Inflationsrate in Höhe von 5% läge der Realwert hingegen auch nach einem Jahr unverändert bei 100 Euro (105 Euro / 1,05 = 100 Euro). Bei einer Inflation in Höhe von 10% würde der Realwert der Schulden sogar auf 105 Euro / 1,10 = ca. 95,45 Euro sinken.

Die Wirkung von Zins, Inflation und Wachstum auf die Staatsschuldenquote (www.mister-ede.de – 10.08.2015)

Kapitalwert:

Der Kapitalwert nimmt, im Gegensatz zum Nominal- bzw. Realwert, nicht die Staatsschulden an sich in den Blick, sondern die Gewinnerwartung des Investors. Geht man von einer vollständigen Finanzierung der Kreditvergabe durch Eigenmittel des Geldgebers aus und wird außer einem Inflationsausgleich auf eine Mindestrendite verzichtet, so berechnet sich der Kapitalwert, indem vom künftigen Realwert der Staatsschulden (z.B. 102,94 Euro) der vorherige Auszahlungsbetrag (z.B. 100 Euro) abgezogen wird. Der Kapitalwert der obigen Kreditvereinbarung würde unter diesen Prämissen dann bei 2,94 Euro liegen. Der Kreditgeber würde also 2,94 Euro mehr Kaufkraft zurückerhalten, als er verliehen hat.

Nachdem jedoch bei der Berechnung des Kapitalwertes üblicherweise Finanzierungskosten oberhalb des Inflationsausgleichs und auch eine interne Renditeerwartung des Investors zu berücksichtigen sind, verschiebt sich dieser Kapitalwert dann unabhängig vom tatsächlichen Wert der Schulden.
Geht ein Unternehmen, z.B. wegen einer hohen Renditeerwartung, von Kapitalkosten in Höhe von 6% aus, kann eine Kreditvergabe zu 5% Zinsen nie zu einem positiven Kapitalwert führen, auch wenn die Schulden für den Kreditnehmer nominal und real ansteigen würden.


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Glossar: Der Primärsaldo (von Staaten) http://www.mister-ede.de/politik/primaersaldo-von-staaten/4181 http://www.mister-ede.de/politik/primaersaldo-von-staaten/4181#comments Mon, 10 Aug 2015 12:00:36 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4181 Weiterlesen ]]> Der Primärsaldo (Primärergebnis) bezeichnet den Haushaltssaldo eines Staates vor Zinskosten. Umgekehrt ergibt daher der Primärsaldo zusammen mit den Zinskosten den Haushaltssaldo. Das Primärergebnis berechnet sich, indem alle Ausgaben eines Staates, außer den Zinskosten, von allen Einnahmen eines Staates abgezogen werden. Ist der Saldo positiv, so hat das Land einen Primärüberschuss, ist er negativ, spricht man von einem Primärdefizit.
Ein Staat mit einem Haushaltsdefizit in Höhe von 3 Mrd. Euro und jährlichen Zinskosten in Höhe von 5 Mrd. Euro hat damit einen Primärüberschuss von 2 Mrd. Euro. Bei einem BIP von z.B. 100 Mrd. Euro hat dieser Staat dann eine Zinslast von 5% des BIP, einen Primärüberschuss in Höhe von 2% des BIP und ein Haushaltdefizit in Höhe von 3% des BIP.

Was sagt der Primärsaldo aus?

Zunächst sagt der Primärsaldo etwas über die Geschäftstätigkeit eines Staates aus. Ist der Saldo ausgeglichen, sind die Staatsaktivitäten, ohne den Schuldendienst, nicht defizitär. Hat ein Land keine Staatsschulden, muss es in diesem Fall auch keine Kredite aufnehmen.

Die meisten Staaten haben allerdings Schulden, weshalb zusätzlich gilt, dass ein Land, das trotz Zinskosten insgesamt einen ausgeglichenen Haushalt hat, zwingend einen Primärüberschuss haben muss. Umgekehrt heißt das, dass ein Staat ohne Primärüberschuss, sofern er Zinskosten hat, niemals einen ausgeglichenen Haushalt haben kann. Sofern also ein Land Zinsen zahlen muss, geht das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts immer mit dem Ziel eines Primärüberschusses einher.

Um über den Haushalt hinausgehende Aussagen zur Schuldenentwicklung zu machen, ist der Primärüberschuss alleine jedoch ungeeignet. Zum einen ist er nur ein Teilausschnitt des Haushaltsergebnisses, sagt also nichts über die Zinskosten aus, zum anderen bestimmt sich die Schuldenquote eines Staates nicht nur dadurch, ob ein Staat Schulden abbaut (Haushaltsüberschuss) oder sich weiter verschuldet (Haushaltsdefizit), sondern auch durch die Entwicklung der Wirtschaftsleistung.
Ein Staat mit lediglich ausgeglichenem Primärsaldo verschlechter sich bei seiner Staatsschuldenquote auch dann nicht, wenn er z.B. bei einem nominalen Wachstum von 4% für seine Schulden eine Verzinsung von 4% zu entrichten hat. Die Haushalte solider Staaten mit einem gesunden realen Wachstum zeichnen sich deshalb gerade dadurch aus, dass sie auf Primärüberschüsse weitestgehend verzichten können. Wenn man so will, sind größere Primärüberschüsse immer nur dann nötig, wenn Zinsen für hohe Schuldenberge zu zahlen sind.


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Glossar: Die Schuldenquote (von Staaten) http://www.mister-ede.de/politik/schuldenquote-von-staaten/4164 http://www.mister-ede.de/politik/schuldenquote-von-staaten/4164#comments Sat, 08 Aug 2015 18:38:32 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4164 Weiterlesen ]]> Die Staatsschuldenquote stellt die Schulden eines Landes in ein Verhältnis zu seiner jährlichen Wirtschaftsleistung. Entsprechend hat ein Land mit Staatsschulden in Höhe von 50 Mrd. Euro und einem BIP von 100 Mrd. Euro eine Staatsschuldenquote in Höhe von 50%.

Bedeutung der Staatsschuldenquote:

Die Staatschuldenquote ist eine bekannte Kennzahl zur Bewertung der Verschuldung eines Staates. Sie dient allerdings nur als grober Indikator und hat für sich alleine genommen eine begrenzte Aussagekraft. So deutet die Höhe der Staatsschuldenquote zwar auf die Höhe der Verschuldung und damit auf den Refinanzierungsbedarf und die Finanzrisiken, z.B. Risiken durch Zinsänderungen, eines Staates hin, jedoch sagt die Schuldenquote nichts darüber aus, ob ein Staat seine Verbindlichkeiten im eigenen Land hat oder ob es sich um Auslandsschulden handelt. Auch über den Währungsrahmen eines Landes und über die den Schulden gegenüberstehenden Vermögenswerte des Staates gibt die Schuldenquote keine Auskunft. Daher kann eine Bewertungen der Schuldensituation, z.B. der finanziellen Risiken, oder der Finanzsituation nur begrenzt anhand dieser Quote erfolgen.
Ähnlich eingeschränkt ist die Aussagekraft der Staatsschuldenquote in Bezug auf die Zinsbelastung der öffentlichen Hand. Hier ist für eine Einordnung die Zinslastquote der wesentlich bessere Indikator.

Am ehesten lassen sich durch die Staatsschuldenquote Schlüsse auf die Schulden- bzw. Finanzsituation ziehen, wenn zusätzlich die Veränderung der Staatsschuldenquote mitberücksichtigt wird. Eine vergleichsweise niedrige und sinkende Staatsschuldenquote ist ein guter Hinweis auf eine gesunde Finanzlage. Hingegen ist eine vergleichsweise hohe und steigende Quote meistens ein Anzeichen für eine schwierige finanzielle Situation bei der öffentlichen Hand eines Landes.

Aussagekraft hinsichtlich des Zustands einer Volkswirtschaft:

Die Aussagekraft der Staatsschuldenquote im Hinblick auf den Zustand einer Volkswirtschaft im Gesamten ist sehr begrenzt. Zu den Einschränkungen bei der Bewertung der Schulden- bzw. Finanzsituation der öffentlichen Hand kommt hinzu, dass die Schuldenquote keinerlei Auskunft über die Schulden- bzw. Finanzsituation des Privatsektors (Banken, Unternehmen, Privatpersonen) gibt. Daneben sagt die Staatsschuldenquote nichts über die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft und die konjunkturellen Lage aus. Somit liefert sie nur zusammen mit anderen Kennzahlen, beispielsweise Wachstumsraten oder Arbeitslosenquoten, ein umfassendes Bild vom Zustand einer Volkswirtschaft.

Die Wirkung von Zins, Inflation und Wachstum auf die Staatsschuldenquote (www.mister-ede.de – 10.08.2015)

Aktuelle Zahlen:

Eigentlich sollte die Staatsverschuldung nach den Kriterien von Maastricht bei maximal 60% des BIP liegen. In Deutschland liegt sie mit 74,7% wie auch in der Eurozone insgesamt mit 91,9% über diesem Wert. Schlusslichter vor Griechenland (177,1%) sind in der EU Italien (132,1%) und Portugal (130,2%). In Frankreich liegt die Staatsschuldenquote bei 89,4%, im Nicht-Euro-Land Großbritannien liegt sie bei 89,4% und Spitzenreiter sind Luxemburg (23,6%) und Bulgarien (27,6%). Insgesamt liegt die Schuldenquote der EU-Staaten bei 86,8%.

Schuldenquoten der EU-Länder und Norwegen 2005-2014:

Quellenangabe: Eurostat-Tabelle „gov_10_dd_edpt1“
Link zu den Datensätzen bei Eurostat


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BIP, Finanzsaldo, Schulden und Zinsen der einzelnen Euroländer seit 2005 http://www.mister-ede.de/politik/finanzstatistiken-eurolaender/3875 http://www.mister-ede.de/politik/finanzstatistiken-eurolaender/3875#comments Thu, 25 Jun 2015 06:34:52 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=3875 Weiterlesen ]]> Um einen kurzen Überblick über die Finanzstatistiken der einzelnen Euroländer zu geben, sind nachfolgend einige wichtige Kennzahlen zu Länderübersichten zusammengefasst. Die Daten stammen von der europäischen Statistikbehörde Eurostat und sind den unten folgenden Kennzahlentabellen aus der Eurostat-Tabelle „gov_10_dd_edpt1“ entnommen.

Übersicht nach Ländern:
Belgien
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Italien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Niederlande
Österreich
Portugal
Slowakei
Slowenien
Spanien
Zypern

Übersicht nach Kennzahlen:
BIP in Mio. Euro
Finanzsaldo in Mio. Euro
Finanzsaldo in % des BIP
Schuldenlast in Mio. Euro
Schuldenquote in % des BIP
Zinslast in Mio. Euro
Zinslastquote in % des BIP

Ländertabellen:


















Kennzahlentabellen:
BIP in Mio. Euro:

Finanzsaldo in Mio. Euro:

Finanzsaldo in % des BIP:

Schuldenlast in Mio. Euro:

Schuldenquote in % des BIP:

Zinslast in Mio. Euro:

Zinslastquote in % des BIP:
Quellenangabe: Eurostat-Tabelle „gov_10_dd_edpt1“
Link zu den Datensätzen bei Eurostat

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Der Zusammenhang zwischen Staatsschulden- und Zinslastquote http://www.mister-ede.de/politik/staatsschulden-zinslastquote/3233 http://www.mister-ede.de/politik/staatsschulden-zinslastquote/3233#comments Sat, 29 Nov 2014 17:45:08 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=3233 Weiterlesen ]]> Die Zinslastquote eines Staates gibt an, wie viel Prozent der Wirtschaftsleistung ein Staat für seine Staatsschulden aufbringen muss. Entsprechend ist die Zinslastquote von der Wirtschaftsleistung, der Höhe der Staatsschulden und der durchschnittlichen Verzinsung abhängig. Die Schuldenquote, welche die Höhe der Staatsschulden in Relation zur Wirtschaftsleistung eines Staates ausdrückt, ist somit eng mit der Zinslastquote verbunden. Kommt es zu keiner Änderung des Durchschnittszinses, bedeutet eine Verdopplung der Schuldenquote auch eine Verdopplung der Zinslastquote.
Neben diesem Zusammenhang sind Schuldenquote und Zinslastquote allerdings auch über die Bonität eines Staates verknüpft. Zum einen ist die Schuldenquote als Relation von Schulden zur Wirtschaftsleistung eines Staates, ähnlich wie die Bonität, maßgeblich von der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaft abhängig, zum anderen führt eine hohe oder steigende Schuldenquote aufgrund erhöhter Ausfallrisiken tendenziell zu einer zusätzlichen Verschlechterung der Bonität. Bei einer Verschlechterung der Bonität werden sich in aller Regel dann aber auch die für neue Kredite zu zahlenden Zinsen und damit auch die Zinslastquote erhöhen.

Durch diesen Effekt des doppelten Einflusses steigt daher tendenziell die Zinslastquote bei einer Erhöhung der Schuldenquote überproportional an. Steigt die Schuldenquote auf ein zu hohes Maß, kann damit in der Folge der Zusammenbruch der Staatsfinanzen drohen.
Im umgekehrten Fall ist es aber auch möglich, diesen Effekt positiv zu nutzen. Bei rückläufigen Staatsschulden und dadurch steigender Bonität, vorausgesetzt, dass ein Land nicht schon die höchste Bonitätsstufe hat, sinkt die Zinsbelastung des Staates ebenfalls tendenziell überproportional.

Innerhalb der Eurozone ist der Zinseffekt, der bei einer Bonitätsveränderung eines Staates auftritt, zusätzlich erhöht, weil es sehr leicht möglich ist, Geldanlagen ohne Wechselkursverluste in andere Länder der Eurozone abzuziehen. Jedoch spielt innerhalb der Eurozone nicht nur die absolute Bonität eines Staates, sondern vor allem auch die Relation zur Bonität der übrigen Euro-Staaten eine große Rolle.

Sowohl im negativen wie im positiven handelt es sich bei diesem Effekt, der durch den doppelten Einfluss der Staatsschuldenquote auf die Zinslastquote entsteht, allerdings um einen eher schwachen Effekt. Zum einen steigt oder fällt der Durchschnittszins durch die häufig langen Laufzeiten bei Staatskrediten nur langsam, zum anderen kann der Zinseffekt bei veränderter Bonität durch andere Effekte zum Teil überlagert werden.
So wird das allgemeine Zinsniveau durch geldpolitische Maßnahmen regelmäßig genau in die zu diesem Effekt entgegengesetzte Richtung gelenkt. Ist die Wirtschaft im Aufschwung, führt dies zwar häufig zu einem Rückgang der Staatsverschuldung im Vergleich zur Wirtschaftsleistung, allerdings wird in diesem Fall auch üblicherweise das allgemeine Zinsniveau ansteigen. Die Zinsvorteile, die bei höherer Bonität entstehen, können somit durch ein insgesamt höheres Zinsniveau wieder aufgebraucht werden. Umgekehrt wird in einer Krise, bei der die Wirtschaft einbricht und die Staatsschulden ansteigen, mit einem allgemein niedrigen Zinsniveau und expansiver Geldpolitik versucht werden, die Wirtschaft zu beleben. Die wegen sinkender Bonität steigenden Zinsen von Staaten können in diesem Fall vom allgemein niedrigeren Zinsniveau abgefedert werden.

Durch die niedrigen Leitzinsen der EZB und durch die Bereitschaft der EZB, Anleihen der Krisenstaaten ungeachtet der Bonität als Einlagen zu akzeptieren, müssen von den Euro-Staaten trotz gestiegener Schuldenquoten bei einer Kreditaufnahme heute weniger Zinsen gezahlt werden als noch vor der Krise. Dennoch lässt sich der Zusammenhang von Schulden- und Zinslastquote, der unter bestimmten Umständen zu einem überproportionalen Anstieg der Zinslast führen kann, auch in der europäischen Finanzkrise beobachten, vor allem in den Jahren 2009-2011, also in der Zeit bevor die EZB massiv intervenierte.

Beispiele:

Um die durchschnittliche Verschuldung eines Jahres grob zu errechnen, sind die Jahresendstände des Vorjahres und des betreffenden Jahres gemittelt. Nachdem die Zinslast bereits das Resultat der im jeweiligen Jahr gezahlten Zinsen ist, bleibt dieser Wert hingegen unverändert. Quelle für die Jahresendstände der Verschuldung und der jährlichen Zinslast ist Eurostat: (Link zu den Datensätzen auf epp.eurostat.ec.europa.eu)

Irland:

Irland hatte Ende 2007 eine Verschuldung von 47,1 Mrd. Euro und Ende 2008 eine Verschuldung von 79,6 Mrd. Euro. Über das Jahr waren das im Schnitt grob 63,4 Mrd. Euro, wofür Irland 2,38 Mrd. Euro Zinsen zahlte (1,3% des BIP). Ende 2008 kam es zum Crash an den Finanzmärkten und Irland intervenierte mit staatlichen Rettungsprogrammen. Die Aufnahme neuer Kredite lies dabei die Schulden um 96% auf 124,4 Mrd. Euro im Schnitt des Jahres 2010 steigen. Wegen der verschlechterten wirtschaftlichen Situation stiegen aber auch die Zinsen für irische Staatsanleihen rapide an, wodurch sich die Zinslast im gleichen Zeitraum um 105% auf 4,92 Mrd. Euro (3% des BIP) erhöhte.
Deutlicher wird es, wenn man nur die Jahre 2009 und 2010 betrachtet. Hier stieg die durchschnittliche Verschuldung eines Jahres von 92,1 auf 124,4 Mrd. Euro um 35,1% an, während sich die Zinslast um 44,2% nach oben entwickelte, bevor im Herbst 2010 die ersten EU-Maßnahmen zur Entkopplung Irlands vom Finanzmarkt griffen.

Portugal:

Während Irland ähnlich wie Griechenland schon relativ früh einen Anstieg der Zinsen bei der Aufnahme von Krediten verkraften musste, waren Portugal und Spanien trotz steigender Neuverschuldung zunächst nicht so sehr im Blickfeld. Ab 2010 mussten allerdings auch dort für neue Kredite erhöhte Zinsen gezahlt werden. Deutlich wird dies in Portugal, das einen Anstieg der durchschnittlichen Verschuldung von 160 Mrd. Euro im Jahr 2010 auf 184 Mrd. Euro im Jahr 2011 (Ende 2009 146,7 Mrd. Euro; Ende 2010 173,1 Mrd. Euro; Ende 2011 195,7 Mrd. Euro) um das 1,15-fache zu verzeichnen hatte. Im gleichen Zeitraum stieg die Zinslast von 5,27 auf 7,6 Mrd. Euro jedoch deutlich stärker um das 1,44-fache an, wodurch sich die Zinslastquote von 2,9% des BIP (2010) auf 4,3% des BIP (2011) erhöhte, bevor Portugal Mitte 2011 zum Teil vom Finanzmarkt abgekoppelt wurde.

Spanien:

In Spanien, das ähnlich wie Portugal das Zinsniveau bis 2010 einigermaßen stabil halten konnte, ist der Effekt ähnlich zu beobachten. So stieg auch hier die durchschnittliche Schuldenlast des Jahres 2011 um 14% gegenüber dem Vorjahr, während sich die Zinslast um 30% erhöhte.

Deutschland:

Deutschland hingegen profitiert im Rahmen der Währungsunion deutlich von seiner relativen Stärke. Obwohl auch hierzulande die Staatsverschuldung in nicht unerheblichem Maße angestiegen ist, konnte sich Deutschland als sicherer Hafen in der Eurozone profilieren und musste deutlich niedrigerer Zinsen als vor der Krise zahlen. Während sich die Schuldenquote von 64,9% Ende 2008 auf 76,9% Ende 2013 erhöhte, reduzierte sich die Zinslastquote von 2,7% des BIP (2008) auf mittlerweile 2,0% des BIP (2013).


Glossar: Die Zinslastquote (von Staaten) (www.mister-ede.de – 25.10.2014)

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Glossar: Die Zinslastquote (von Staaten) http://www.mister-ede.de/politik/die-zinslastquote-von-staaten/3127 http://www.mister-ede.de/politik/die-zinslastquote-von-staaten/3127#comments Sat, 25 Oct 2014 07:22:53 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=3127 Weiterlesen ]]> Die Zinslastquote stellt die Zinslast eines Staates in Relation zu seiner Wirtschaftsleistung dar. Die gesamtwirtschaftliche Zinslastquote gibt dabei an, wie viel Prozent der Wirtschaftsleistung innerhalb eines Zeitraums, z.B. einem Jahr, in einer Volkswirtschaft für die Zahlung von Zinsen für vorhandene Staatsschulden aufgewendet werden müssen.
Gelegentlich wird auch die Zinslast einer staatlichen Ebene oder Gliederung (in Deutschland z.B. Bund, Länder oder Kommunen) in Zusammenhang zu ihrem jeweiligen Haushalt, z.B. einem Landeshaushalt, gestellt. Die Zinslastquote des Bundes gibt in diesem Fall an, wie hoch der Anteil am Bundeshaushalt ist, der auf Zinszahlungen entfällt.

Bedeutung der Zinslastquote:

Geht es um die korrekte Darstellung der gegenwärtigen Belastung einer Volkswirtschaft durch ihre Staatsschulden, ist die gesamtwirtschaftliche Zinslastquote die geeignetste Kennziffer.
Im Gegensatz zum aktuellen Zinssatz eines Landes, der lediglich den Grenzpreis bei der Schuldenaufnahme darstellt, bildet die Zinslastquote den Durchschnittspreis ab, den ein Land für seine Staatsschulden zu zahlen hat. Aufgrund der oftmals langjährigen Laufzeit von Staatskrediten ist daher die Zinslastquote deutlich geeigneter zur Beurteilung der gegenwärtigen Belastung als der aktuelle Zinssatz, den ein Land bei der Schuldenaufnahme zu zahlen hat.
Wegen der Berücksichtigung des durchschnittlichen Zinssatzes ist die Zinslastquote für die Beurteilung der gegenwärtigen Belastung aber auch geeigneter als die reine Schuldenquote. Während die Schuldenquote lediglich die Höhe der Schulden im Vergleich zur Wirtschaftskraft darstellt, zeigt die Zinslastquote die Höhe der tatsächlichen finanziellen Belastung, die einer Volkswirtschaft im Betrachtungsjahr durch ihre Staatsschulden entsteht.

Für eine auf die Zukunft gerichtete Bewertung der Schuldensituation eines Landes verliert die Quote durch die Berücksichtigung des aktuellen Durchschnittszinses allerdings an Bedeutung, weil auch eine ungünstige Zinsentwicklung bei einer Prognose immer ein mögliches Szenario bleibt. Zwar kann ein Staat mit einer Schuldenquote von 100% bei unterschiedlichem Zinssatz dieselbe Zinslastquote haben wie ein Staat mit einer Schuldenquote von 50%, jedoch sind die Risiken einer möglichen Zinsänderung für das Land mit einer Staatsschuldenquote von 100% erheblich höher. Zum einen, weil es bereits einen niedrigeren Durchschnittszins haben muss, um auf dieselbe Zinsbelastung zu kommen wie ein Land mit einer Schuldenquote von 50%, und zum anderen, weil sich jeder Prozentpunkt, den die Zinsen steigen, deutlich stärker auf die Zinsbelastung, bzw. die Zinslastquote, auswirkt, als dies bei einem Land mit niedrigerer Schuldenquote der Fall wäre.

Zusammenhang zur Bonität:

Neben dem allgemeinen Zinsniveau ist der Zinssatz, den ein Land für neue Kredite zu zahlen hat, im Wesentlichen von der Bonität des Landes abhängig, das den Kredit benötigt. Je größer die Risiken eines Zahlungsausfalls sind, desto höhere Risikoaufschläge muss ein Staat zahlen. Damit ist auch die Zinslastquote, die vom Durchschnittszins des jeweiligen Staates abhängt, von der Bonität des Landes abhängig. Allerdings durch die Schuldenstruktur von Staaten, mit zum Teil langjährigen Krediten, passt sich die Zinslast und damit auch die Zinslastquote bei Zinsänderung nur verlangsamt oder verzögert an.

Aussagekraft hinsichtlich des Zustands einer Volkswirtschaft:

Zwar ist die Zinslastquote die geeignetste Kennzahl um die Belastungen eines Staates durch seine Staatsschulden zu veranschaulichen, sie ist für sich alleine genommen aber wenig aussagekräftig, wenn es um die Beurteilung einer Volkswirtschaft im Gesamten geht. Zwar lässt sich durch die Zinslastquote ermitteln, inwieweit ein Staat durch seinen Schuldendienst finanzielle Spielräume verliert, aber weitere Rückschlüsse, z.B. auf den Anteil der Auslandsverschuldung oder sonstige Wirtschaftsparameter, wie Wirtschaftsleistung, Arbeitslosigkeit oder Ähnliches, können hieraus nicht gezogen werden.

Aktuelle Zahlen:

2013 hatte Deutschland eine Zinslast von 56,3 Mrd. Euro, was einer Zinslastquote von 2,0 % entspricht. Frankreich lag 2013 bei einer Zinslastquote von 2,3% (47,7 Mrd.) und Italien bei 4,8% (78,2 Mrd.). Damit musste jeder zwanzigste in Italien erwirtschaftete Euro 2013 für die Zinslast des italienischen Staates aufgewendet werden.

Zinslastquoten in der EU in Prozent des BIP:

Zinslast in der EU in absoluten Zahlen (Euro):

Quellenangabe: Eurostat-Tabelle „gov_10_dd_edpt1“
Link zu den Datensätzen bei Eurostat


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Spin-Doctors machen die Staatsschulden schön http://www.mister-ede.de/politik/spin-doctors-staatsschulden/3122 http://www.mister-ede.de/politik/spin-doctors-staatsschulden/3122#comments Tue, 14 Oct 2014 18:51:50 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=3122 Weiterlesen ]]> In Zeiten von Schmidt und Kohl wollten Politiker den Bürgern noch einreden, dass alle Staatsschulden auch wieder zurückgezahlt werden. Die heutige Generation von Politikern scheint da schon einen Schritt weiter, wenn sie versucht den Menschen zu erzählen, dass Volkswirtschaften ohne Staatsschulden gar nicht erst funktionieren würden, z.B. der Staat ohne neue Schulden nicht ordentlich in die Zukunft investieren kann.

Das hat zwar nichts mit der Realität zu tun, man schaue zum Beispiel in die deutlich niedriger verschuldeten Länder Luxemburg, Norwegen, Schweiz oder Dänemark, klingt aber anscheinend so gut, dass alle größeren Medien völlig unkritisch auf diesen Zug aufspringen und schon die Planung eines ausgeglichenen Haushaltes zum Werk des Teufels erklären. Und warum sollte eigentlich nicht wieder gelingen, was schon einst Wowereit schaffte, nämlich den Wählern einfach einzureden, dass Schulden der öffentlichen Hand nicht schlecht, sondern gut sind, geradezu sexy!


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Glossar: Wettbewerbsfähigkeit http://www.mister-ede.de/glossar/wettbewerbsfaehigkeit/2362 http://www.mister-ede.de/glossar/wettbewerbsfaehigkeit/2362#comments Mon, 24 Feb 2014 18:38:56 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=2362 Weiterlesen ]]> Die Wettbewerbsfähigkeit ist eine relative Eigenschaft eines Betrachtungsobjekts. Sie bezeichnet die Stärke des Betrachtungsobjekts, sich gegenüber den übrigen im Wettbewerb befindlichen Konkurrenten durchzusetzen.

Betrachtungsobjekte können einzelne Menschen, Unternehmen oder auch Sportvereine oder ganze Staaten sein. Wettbewerbe können zum Beispiel Wettkämpfe zwischen Sportlern, der marktwirtschaftliche Wettbewerb zwischen Unternehmen oder der gesellschaftliche Wettstreit unter den Staaten und Systemen sein.
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Betrachtungsobjektes hängt hierbei im Wesentlichen vom jeweils betrachteten Wettbewerb ab. Ein guter Sprinter hat zum Beispiel nicht automatisch auch in einem Boxkampf, also einem anderen Wettbewerb, eine gute Chance.

Im Gegensatz zu einer absoluten Eigenschaft eines Betrachtungsobjektes, wie der Geschwindigkeit eines Läufers, hängt die Wettbewerbsfähigkeit als relative Eigenschaft auch wesentlich von den jeweiligen im Wettbewerb befindlichen Konkurrenten ab. Bei Unternehmen spricht man daher auch häufig von Konkurrenzfähigkeit.
Betrachtet man einen Sprintwettbewerb, dann hängen die Siegchancen des einen Läufers, also seine Wettbewerbsfähigkeit, nicht nur von der eigenen sondern auch von der Geschwindigkeit der anderen Läufer ab. Wird ein Betrachtungsobjekt, also ein Sportler, Unternehmen oder Staat, wettbewerbsfähiger, dann bedeutet dies umgekehrt immer, dass die jeweiligen Konkurrenten an Wettbewerbsfähigkeit verlieren müssen. Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass der FC Bayern deutscher Fußballmeister wird, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine andere Mannschaft den Wettbewerb gewinnt.
Hieraus ergibt sich auch, dass die Wettbewerbsfähigkeit aller im Wettbewerb befindlichen Objekte zusammen immer gleich groß ist. Unabhängig davon, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit in der Fußball-Bundesliga verteilt, haben alle 18 Vereine zusammengenommen immer die gleiche Fähigkeit am Ende eben genau einen Meister zu stellen. Wären alle Bundesligavereine bezogen auf die Meisterschaft gleich wettbewerbsfähig, dann würde die Wettbewerbsfähigkeit jedes Vereins genau 1/18 „Meister“ betragen.

Die Einflussfaktoren auf die Wettbewerbsfähigkeit sind je nach betrachtetem Wettbewerb unterschiedlich. Für die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens sind zum Beispiel Produktionskosten und Innovationskraft wesentliche Einflussfaktoren.
Bei der Wettbewerbsfähigkeit der Staaten spielen hingegen andere Faktoren eine Rolle. Hierbei kommt es auch darauf an, ob der Wettbewerb der Staaten um Arbeitskräfte, Touristen oder Unternehmen betrachtet wird. Eine hohe Attraktivität für Arbeitskräfte muss dabei nicht mit einer hohen Attraktivität für Unternehmen korrelieren. Und auch im Wettbewerb der Staaten um Unternehmen oder Unternehmensansiedlungen, kann die Attraktivität eines Landes je nach Zielsetzung der Unternehmen variieren. So kann für ein Unternehmen das eine Land als Produktionsstandort attraktiv sein, während ein anderes eine gute Infrastruktur für Forschung und Entwicklung bietet.

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Die Probleme des Arbeitsmarktes http://www.mister-ede.de/politik/probleme-des-arbeitsmarktes/851 http://www.mister-ede.de/politik/probleme-des-arbeitsmarktes/851#comments Fri, 04 May 2012 13:03:35 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=851 Weiterlesen ]]> Insgesamt unterliegt der Arbeitsmarkt gewissen Veränderungen, die in der Gesellschaft und äußeren Faktoren begründet liegen. So hat sich seit den 60er Jahren der Anteil der Frauen im Beruf deutlich erhöht. Die Spezialisierung der Berufe hat mit sich gebracht, dass das Einstiegsalter in das Arbeitsleben gestiegen ist, dafür beginnt die Rente aber auch später.
Die Automatisierung in der Produktion hat zu einer Verschiebung zwischen Produktion und Dienstleistung geführt. Auch die Geschwindigkeit, in der die Produkte und Techniken substituiert werden, ist gestiegen. Der internationale Handel stellt ganze Volkswirtschaften in Wettbewerb zu einander. Vorteile und Nachteile einer globalisierten Wirtschaft haben ebenfalls Auswirkungen auf den nationalen Arbeitsmarkt.

So wie alle Märkte für Güter und Dienstleistungen lässt sich auch der Arbeitsmarkt mit volkswirtschaftlichen Mitteln untersuchen. Angebotsmenge und Nachfragemenge werden hierbei als Funktion von Menge und Preis dargestellt. Am Arbeitsmarkt ist der Preis der Arbeit der Lohn. Die Höhe des Lohnniveaus bestimmt sich durch Angebotsmenge und Nachfragemenge auf dem Arbeitsmarkt. Umgekehrt bestimmt aber auch die Höhe des Lohnniveaus die angebotene und nachgefragte Menge an Arbeit.
Der Markt der Arbeit ist das Gegenstück zum Markt der Arbeitsplätze. Das ist zwar trivial, führt aber schnell zu Verwechslungen. Die Arbeitsnachfrage entspricht dem Arbeitsplatzangebot, das Arbeitsangebot der Arbeitsplatznachfrage. Ein Arbeitnehmer fragt einen Arbeitsplatz nach und bietet Arbeit an. Ein Arbeitgeber fragt Arbeit nach, und bietet Arbeitsplätze an. Das Arbeitsangebot ist also nicht das Arbeitsplatzangebot.
Der Arbeitsmarkt lässt sich demnach in vier Varianten darstellen. Erstens kann der Arbeitsmarkt in Abhängigkeit von der Menge oder vom Preis dargestellt werden. Zweitens kann das betrachtete Gut entweder die Arbeit oder der Arbeitsplatz sein. Alle vier Schaubilder zeigen also ein und dasselbe.

Die Darstellungen erlauben nun den Vergleich zweier unterschiedlicher Zustände. Ausgedrückt wird dies durch eine Verschiebung der jeweiligen Angebots- oder Nachfragekurven (Linien). Die Wechselwirkungen welche ich beschreibe, kann man aber in diesem Modell nicht ausdrücken.

Bsp.: Eine schlechte Witterung führt zu einem begrenzten Angebot bei Spargeln. Daraufhin werden die Spargelbauern hohe Preise verlangen, weil sie erstens bei gleichem Aufwand nur weniger produziert haben und zweitens, weil insgesamt nicht so viele Spargel verkauft werden können. Der Rückgang des Angebots wird also den Preis steigern. Der Erhöhte Preis führt dazu, dass z.B. Handelsunternehmen zusätzliche Spargel aus Südländern importieren. Es entsteht also durch den hohen Angebotspreis ein Rückkopplungseffekt auf die Angebotsmenge. Ferner verzichten Verbraucher auf das ein oder andere Spargelessen. Der Preis löst also auch eine Veränderung der Nachfragemenge aus. Die veränderten Angebots- und Nachfragemengen führen dann wieder zu Preisveränderungen.

Wie genau die Abhängigkeit von Preis, Angebot und Nachfrage ist, hängt sehr stark von dem jeweiligen Markt ab.
Bei den angesprochenen Spargeln ist eine Nachproduktion in kurzer Zeit unmöglich, was bei anderen Produkten weniger schwierig ist. Dafür sind die Konsumenten nicht zwingend auf Spargel angewiesen, was bei Mietwohnungen oder Benzin anders ist. Ein hoher Miet- oder Benzinpreis führt kurzfristig daher kaum zu weniger Nachfrage. In der Regel funktioniert es ganz gut, dass auf diese Art die Anbieter die richtige Menge an Gütern produzieren. Ferner kommen Anbieter mit innovativen Produkten an den Markt, bzw. es verschwinden ineffiziente Anbieter. Auf Dauer setzen sich so diejenigen Produkte durch, welche den Bedürfnissen der Konsumenten am ehesten entsprechen. Bei gleichem Preis sind das die besseren Produkte, und bei gleicher Qualität sind dies die billigeren Produkte.

Das Problem des Arbeitsmarktes ist nun aber, dass die Arbeitskräfte, also das Arbeitsangebot konstant bleibt. Ein sinkender Preis löst also nicht den Rückgang der Arbeitsplatznachfrage aus. Daher ist die volkswirtschaftliche Logik beim Arbeitsmarkt nur bedingt anwendbar. Nur weil also Bergwerke nicht mehr betrieben werden, verschwinden nicht die Kumpel. Genauso kann für den Bereich der ungelernten Tätigkeiten gesagt werden, dass ein Rückgang an Arbeitsplätze nicht zu einem Verschwinden der ungelernten Arbeitnehmer führt. Die Arbeitnehmer liefern sich ein Preisdumping, zumal die Arbeitsaufnahme für Empfänger von Transferleistungen verpflichtend ist. Selbst aber bei einem Entfall der Arbeitspflicht würden sich die Löhne um das Hartz-IV Niveau sammeln, solange es einen Überschuss bei der Arbeitsplatznachfrage gibt. Wenn man als Untergrenze das Existenzminimum nimmt dann haben wir im Bereich der unqualifizierten Arbeitnehmer heute einen negativen Gleichgewichtspreis der Arbeit.
Der Staat muss dann durch Zuschüsse genau das ausgleichen, was den Menschen zum Leben fehlt. Wenn man die Opportunitätskosten (Arbeitszeit, körperlicher und geistiger Verschleiß) betrachtet, dann bezahlen im Prinzip die Arbeitnehmer den Arbeitgeber dafür einen Arbeitsplatz zu haben.

Dieses allgemeine Problem der hohen Arbeitslosigkeit, wird durch die gesellschaftlichen Entwicklungen sogar noch verstärkt. Zwar ist es eigentlich wohlstandsfördernd, wenn mehr Menschen arbeiten gehen, aber wenn letztlich nur ein Preisdumping wegen zu hoher Arbeitslosigkeit ausgelöst wird, dann ist dies wohlstandsschädlich. So führt die wünschenswerte Emanzipation mit einhergehender Arbeitsplatznachfrage der Frauen zu einer Verstärkung des Lohnproblems. Trotz Beschäftigungsrekord haben wir weiterhin eine hohe Arbeitslosigkeit. Selbst wenn bei höherem Lohnniveau 3 Mio. Arbeitsplätze entstehen würden, ist die Vermutung naheliegend, dass wir dennoch eine gewisse Arbeitslosigkeit hätten. Bei einem höheren Lohnniveau würden sich nämlich weitere Personen in den Arbeitsmarkt begeben. Dies könnte der Hausmann oder die Hausfrau aus einer Familie mit nur einem Verdiener sein, dies könnten aber auch Studenten und Rentner sein, die zurzeit nicht arbeiten.

Desweiteren setzt die Globalisierung Löhne mit denen ärmerer Länder in Wettbewerb. Niedrige Transportkosten führen zu einer weiteren Verstärkung der Problematik. Neben dem Problem, dass die hohe Arbeitslosigkeit zu einem Preisdruck führt, ist unser Lohn auch dem globalen Preisdruck ausgesetzt.
Überdies führt die schnelle Substitution von Wissen und Techniken dazu, dass manche Qualifikationen überflüssig werden. Es ist z.B. heute deutlich schwieriger als ausgebildeter Weber eine Arbeit im gelernten Beruf zu finden. Die schnelle Entwicklung macht es für Arbeitnehmer schwieriger für die aktuellen Anforderungen qualifiziert zu sein. Es besteht hier die Gefahr, dass eigentlich qualifizierte Arbeitnehmer auf diese Art zusätzlich in den Markt der Ungelernten stoßen.

Zur Belebung des Arbeitsmarktes habe ich daher ein Programm für Beschäftigung und zur Bekämpfung von Arbeitnehmerarmut entwickelt. Der höheren Geschwindigkeit der Substitution von Wissen und Technik soll darin mit einem Programm zur Qualifikationsförderung Rechnung getragen werden. Die Abwärtsspirale des Lohnniveaus soll durch einen Mindestlohn gestoppt und die Beschäftigung durch einen kommunalen Beschäftigungspakt gestärkt werden. Zusätzlich soll durch die Liberalisierung des Wett- und Glücksspielmarktes eine Belebung für Wirtschaft und Arbeitsmarkt erfolgen und die Finanzierung von Fördermitteln sichergestellt werden.

Programm für Beschäftigung und zur Bekämpfung von Arbeitnehmerarmut (www.mister-ede.de – 04.05.2012)

Ein weiteres Problem des Arbeitsmarktes sind die Sozialabgaben, welche den Preis für Arbeit erhöhen. Während Energie recht günstig gehalten wird, wird der Faktor Arbeit stark verteuert. Diese Verschiebung ist für die Beschäftigung ebenfalls nachteilhaft. Aus meiner Sicht ist daher eine höhere Besteuerung von Energieverbrauch oder Kapitalerträgen sinnvoll, um damit den steuerfinanzierten Zuschuss zur Sozialkasse zu erhöhen. Dadurch könnten die Lohnnebenkosten gesenkt werden und damit der Anreiz zu mehr Beschäftigung gegeben sein. Meine Gedanken hierzu, werde ich wann anders gesondert niederschreiben.

Die Auswirkungen von hohen Lohnnebenkosten (www.mister-ede.de – 23.12.2012)

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