mister-ede.de » DFB https://www.mister-ede.de Information, Diskussion, Meinung Fri, 01 Dec 2023 14:44:02 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.4.2 Urteil im Bremer Fußballstreit um Polizeikosten: Warum das Bundesverfassungsgericht prüfen sollte https://www.mister-ede.de/gesellschaft/bremen-polizeikosten-fussball/8823 https://www.mister-ede.de/gesellschaft/bremen-polizeikosten-fussball/8823#comments Sat, 18 May 2019 12:18:32 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=8823 Weiterlesen ]]> Ende März sprach das Bundesverwaltungsgericht im Bremer Fußballstreit ein Grundsatzurteil: Der Staat darf bei sogenannten Hochrisikospielen die Kosten für zusätzliche Polizeikräfte den Fußballvereinen in Rechnung stellen. Doch was im ersten Moment absolut klar und logisch klingt, schafft bei genauerem Hinsehen doch eher Unklarheit und Durcheinander.

Gesetz hat Logik-Schwächen:

Nun muss ein Gesetz nicht logisch sein, um mit unserer Verfassung in Einklang zu stehen. Aber man muss schon einmal klar ziehen, dass hier ein Bundesland, also die Allgemeinheit, für die Polizeikosten bei einem Hochrisikospiel entschädigt werden soll, während die konkret betroffenen Anwohner rund um das Stadion genau solche Unannehmlichkeiten von gesperrten Straßen über laute Fangesänge bis hin zu Randalen ganz selbstverständlich ohne Entschädigung hinnehmen müssen. Im Gegensatz zu Bund, Ländern und Kommunen profitieren diese Anwohner nicht einmal anteilig von den dadurch fließenden Steuereinnahmen.
Und auch ein Blick auf die Kostenentstehung macht deutlich, wie kurios diese Regelung ist. Stellt der Staat eine gute Verkehrsinfrastruktur bereit, z.B. ein Stadion mit direktem Bahn- und Autobahnanschluss, wird dies zu geringeren Kosten für polizeiliche Maßnahmen führen. Wenn hingegen, so wie in Bremen, die Auswärtsfans erst quer durch die Stadt vom Hauptbahnhof bis zum Weserstadion und wieder zurück geleitet werden müssen, ist der Polizeiaufwand natürlich deutlich größer. Insofern stellt sich schon die Frage, wieso nun gerade und ausschließlich die Polizeikosten auf Werder Bremen abgewälzt werden sollen. Dieses Herauspicken eines Einzelpostens führt letztlich zu dem widersinnigen Ergebnis, dass Fußballvereine mehr zahlen müssen, wenn der Staat eine schlechte Infrastruktur bereitstellt.

Der Staat ist für den öffentlichen Raum zuständig:

Eigentlich gilt in Deutschland der Grundsatz, dass der Staat für den öffentlichen Raum zuständig ist. Er ist beispielsweise für Bau und Erhalt von öffentlichen Wegen, Parks und anderer Infrastruktur verantwortlich, muss für Sicherheit und Sauberkeit sorgen oder auch auf die Einhaltung von Umweltgrenzwerten achten. Insofern ist es schon ärgerlich, wenn öffentliche Toiletten gebührenpflichtig sind oder Anwohner in unangemessener Höhe an den Sanierungskosten von Straßen beteiligt werden. Gleichwohl lässt sich dies – zumindest solange es in einem vertretbaren Rahmen bleibt – immerhin noch mit einem ganz konkreten und ausschließlichen Nutzen für einen einzelnen Bürger begründen. Und genauso lassen sich Gebühren natürlich mit einer ganz konkreten und unmittelbaren Verantwortung eines Einzelnen begründen, wie z.B. bei der polizeilichen Begleitung von Schwertransporten. Alleine die Entscheidung des Spediteurs, einen Schwertransport loszuschicken, macht den Einsatz der Polizei erforderlich.
Im Fußball-Fall ist allerdings weder das eine noch das andere gegeben. Die Ordnung im öffentlichen Raum dient nicht alleine dem Fußballverein Werder Bremen, sondern gleichermaßen allen, die den öffentlichen Raum in diesem Moment nutzen. Das gilt für andere Geschäftstreibende genauso wie für die Bürgerinnen und Bürger, egal ob sie nun in einen Park, ein Geschäft, ein Eiscafé oder eben auch ins Stadion gehen.
Und genauso wenig kann man die Verantwortung alleine bei den Fußballvereinen abladen. Was für ein Menschenbild ist das überhaupt? Ist wirklich Werder Bremen dafür verantwortlich, dass Zuschauer ins Stadion gehen, oder ist das nicht vielmehr die freie und eigenverantwortliche Entscheidung von 40.000 Menschen? Auf jeden Fall kann man das Verhalten der Zuschauer auf dem Weg zum Stadion, von Heim- wie von Gästefans, nicht einfach dem Fußballverein Werder Bremen zurechnen. Insofern ist der Unterschied zur Toiletten-Nutzung und zum Schwertransport, dass der Polizeieinsatz im öffentlich Raum eben kein ausschließlicher Nutzen für und keine unmittelbare Verantwortung von Werder Bremen ist.

Grenzziehung unmöglich:

Fängt man mit einer willkürlichen Grenzziehung an, wie viel öffentliche Daseinsvorsorge im „Grundtarif“ enthalten ist und welche öffentlichen Leistungen nur „Premium-Kunden“ gegen gesonderte Bezahlung erhalten, öffnet man die Büchse der Pandora. Warum soll künftig nicht auch die Verkehrslenkung bei großen Handelsmessen, Formel-1-Rennen oder Rock-Festivals – alles kommerziell – eine Premium-Leistung sein, für die die Veranstalter extra zahlen müssen? Oder wieso sind 250 Beamte für ein kommerzielles sportliches Großereignis, z.B. ein ganz normales Bundesligaspiel von Werder Bremen, noch völlig in Ordnung, 750 Beamte bei einem Derby hingegen nicht mehr? Und weshalb ist eigentlich nur die Polizei gesondert zu entlohnen und nicht auch die notwendige Straßenreinigung?
Mit gutem Grund hat der Staat deshalb bislang die Finger von solchen Gebührenerhebungen gelassen. Die Club-Besitzer auf St. Pauli oder die Wirte auf dem Oktoberfest müssen also nicht gesondert dafür zahlen, dass ihre angetrunkenen Partygäste ständig mit der Polizei in Konflikt geraten. Gleichwohl zahlen Club-Besitzer, Festwirte und Werder Bremen natürlich schon etwas, nämlich ihre Steuern, und zwar entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit für Umsatz und Gewinn. Und das ist ja fair und zielführend. Denn was wäre unsere Gesellschaft, wenn der öffentliche Raum nur noch jenen vorbehalten bliebe, die ihn sich leisten könnten? Gerade mit Blick auf den Fußball drängt sich diese Frage auf. Regionalligavereine wie Rot-Weiss Essen, Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach oder Chemnitzer FC könnten sich niemals hunderttausende Euro für ein „Risikospiel“ leisten. Sollen solche Spiele künftig dann ohne Zuschauer stattfinden? Und auch in der Zweiten Liga ist nicht jeder Verein finanziell auf Rosen gebettet. 2017 musste beispielsweise der Zweitligist TSV 1860 München Insolvenz anmelden. Sollen Derbys und attraktive Fußballspiele also bald nur noch kapitalstarken Vereinen bzw. Investoren wie Red Bull oder VW vorbehalten bleiben? Das kann niemand wollen. Der öffentliche Raum sollte deshalb weiterhin als Teil der Daseinsvorsorge jedem, reich wie arm, gleichermaßen zur Verfügung stehen.

Öffentliches Leben braucht öffentlichen Raum:

Als Gesellschaft sollten wir doch froh darüber sein, dass wir so ein buntes öffentliches Leben mit vielen Veranstaltungen haben, die unzählige Menschen anziehen, und eben auch Fußballvereine, die tausende Zuschauer im Stadion begeistern. Letztlich ist ein angesagtes Bundesligaspiel nichts weiter als ein x-beliebiges anderes Ereignis, das eine große Masse an Menschen anzieht, wie der Berlin-Marathon oder die Frankfurter Buchmesse.
Und logischerweise kann ein solches öffentliches Leben gerade nicht ausschließlich im privaten Kämmerlein stattfinden. Es braucht dafür immer auch irgendwo den öffentlichen Raum, in dem sich die Bürgerinnen und Bürger frei und sicher aufhalten und bewegen können, mindestens für An- und Abreise. Insofern müssen wir als Gesellschaft schon damit leben, dass bei Ereignissen und Veranstaltungen, die eine größere Menschenmenge anziehen, auch selbstverständlich etwas mehr Polizei notwendig ist, um genau diese Ordnung zu gewährleisten.

Vor das Verfassungsgericht?

Sollte das Gesetz in ähnlicher Form auch in anderen Bundesländern eingeführt werden, kann es für DFB, DFL und die Vereine schnell um eine mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag gehen. Es wäre daher nicht allzu verwunderlich, wenn nach dem Urteil nun das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe angerufen würde. Nachdem die Frage, wofür der Staat in Bezug auf den öffentlichen Raum originär zuständig ist, ganz zentral mit Hinblick auf unser Gemeinwesen und Zusammenleben ist, wäre es aber auch grundsätzlich wünschenswert, wenn dieses Urteil des Bundesverwaltungsgerichts noch einmal von Karlsruhe geprüft würde.


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WM 2006: Diplomatenstatus für Franz Beckenbauer? https://www.mister-ede.de/gesellschaft/diplomatenstatus-beckenbauer/5844 https://www.mister-ede.de/gesellschaft/diplomatenstatus-beckenbauer/5844#comments Fri, 09 Dec 2016 16:23:20 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=5844 Weiterlesen ]]> Es war sein wohl größter Coup: Um die Jahrtausendwende gelang es dem Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft, Franz Beckenbauer, die Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen. Er bescherte dem Land damit ein Sommermärchen, das Deutschland zum einen Selbstbewusstsein und zum anderen enorm viele Sympathien im Ausland einbrachte. Würde man den Imagegewinn Deutschlands berechnen, der durch diese WM entstand, käme man vermutlich – ähnlich wie bei Merkels von Humanität getragener Entscheidung während der Flüchtlingskrise im September 2015 – zu einem Ergebnis im zweistelligen Milliardenbereich.

Doch nun, mehr als 10 Jahre danach, steht Franz Beckenbauer, der Kaiser, die Lichtgestalt des deutschen Fußballs, in der Kritik, weil es womöglich zu dubiosen Geldzahlungen im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 gekommen sein könnte. Betrachtet man allerdings die Zeit der WM-Vergabe um die Jahrtausendwende, so war es damals noch absolut üblich, dass deutsche Konzerne im Ausland eine gewisse Landschaftspflege betrieben und die Kosten hierfür dann auch noch ganz selbstverständlich von der Steuer absetzen konnten. Das wurde von Unternehmen ausgiebig genutzt und weil es eben auch Deutschland zum Vorteil gereichte, wurde diese Praxis von Politik und Gesellschaft wohlwollend geduldet.
Entsprechend sollte die deutsche Politik nun aber auch Franz Beckenbauer, wenn ihm wegen seiner Aktivitäten rund um die WM-Vergabe Ungemach droht, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln helfen. Sollte es notwendig sein, müsste Beckenbauer aus meiner Sicht sogar ein Diplomatenstatus zuerkannt werden, um ihn vor einer möglichen Strafverfolgung im Ausland zu schützen.

Dabei geht es aber nicht nur um die Person Beckenbauer und die WM 2006, sondern auch um das Prinzip. Wir dürfen doch nicht einfach hinnehmen, dass sich ein Vladimir Putin, ein chinesischer KP-Chef oder der Scheich von Quatar eine WM kaufen können, während Deutschland seine Akteure an ein Gesetz bindet, das im globalen Maßstab keinerlei Gültigkeit besitzt. Natürlich ist Rechtsstaatlichkeit wichtig und natürlich darf niemand über dem Gesetz stehen, allerdings welche Regeln und Gesetze gelten bitte in Organisationen wie der FIFA, wenn es um die Vergabe solcher Großveranstaltungen geht?
Es kann einfach nicht angehen, dass diejenigen, die unser Land mit besten Absichten bei einem solchen internationalen Poker um eine WM-Vergabe vertreten, einem deutschen Antikorruptions- oder Geldwäschegesetz unterworfen sind, wenn sie dann gleichzeitig mit Staatsführern mithalten sollen, die sich ihre ganz eigenen Gesetze machen und nebenbei noch locker ein ganzes Land unterdrücken, Terrororganisation finanzieren oder Eigentümer der Wirtschaft ihres Landes sind. Wir sollten deshalb dringend darüber nachdenken, ob in solchen Fällen nicht einfach nach dem Grundsatz verfahren werden sollte, dass eine für Deutschland außerordentlich positive Handlung, die im internationalen Maßstab völlig normal ist, nicht zu Lasten des einzelnen Handelnden gehen darf.

Zumindest ich bin froh, dass sich Beckenbauer damals so stark für die WM in Deutschland engagiert hat und das Finale 2006 nicht im nordkoreanischen Pjöngjang oder im Emirat Dubai stattfand.


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EM 2016 in Frankreich: Finale mit Außenseiter https://www.mister-ede.de/sport/em-finale-2016-aussenseiter/5089 https://www.mister-ede.de/sport/em-finale-2016-aussenseiter/5089#comments Thu, 23 Jun 2016 06:46:59 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=5089 Weiterlesen ]]> Nach Abschluss der Vorrunde steht fest, dass mindestens ein Außenseiter ins Finale der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich einziehen wird. Nach Achtel-, Viertel- und Halbfinale wird das Team von Belgien, Kroatien, Nordirland, Polen, Portugal, der Schweiz, Ungarn oder Wales im Finale in Paris spielen. Dort wird es auf den Sieger des zweiten Halbfinales treffen, das Team aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, Irland, Island, der Slowakei oder Spanien. Ein Klassiker, wie Deutschland gegen England oder Deutschland gegen Italien, ist im Endspiel dieser Europameisterschaft damit genauso ausgeschlossen wie das Spiel des EM-Gastgebers Frankreichs gegen den amtierenden Europameister Spanien.
Wie bei der EM 1996, als sich Tschechien, der Gruppenzweite aus der damaligen deutschen Vorrundengruppe, bis ins Finale durchgesetzt hatte, könnte auch diesmal das Endspiel eine Wiederholung des Vorrundenspiels Deutschland gegen Polen werden. Auch die Wiederholung des EM-Finales von 1980, Deutschland gegen Belgien, oder des WM-Finales von 1954 gegen Ungarn ist nicht ganz unwahrscheinlich, vorausgesetzt, Deutschland qualifiziert sich für das Finale. Ansonsten sind natürlich auch das iberische Duell zwischen Portugal und Spanien oder ein französischer oder italienischer Finaleinzug denkbar. Hingegen scheint ein britisches Endspiel zwischen England und Wales oder Nordirland aufgrund der bisherigen Leistung der Engländer ausgeschlossen.


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Bremer Fußball-Vorschlag und DFB-Reaktion https://www.mister-ede.de/sport/bremer-fussball-vorschlag/2926 https://www.mister-ede.de/sport/bremer-fussball-vorschlag/2926#comments Thu, 31 Jul 2014 08:21:18 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=2926 Weiterlesen ]]> Letzte Woche sorgte der Bremer Vorstoß, künftig Polizeieinsätze bei Fußballspielen den Vereinen in Rechnung zu stellen, für viel Wirbel bis hin zur Verlegung eines DFB-Länderspiels von Bremen nach Nürnberg [1] [2]. Sowohl der Vorschlag selbst als auch die Reaktion des DFB wirken dabei allerdings eher wie Geschichten aus Absurdistan.

Schlechteste mögliche Lösung:

Aus meiner Sicht muss der Grundsatz der strikten Trennung der Zuständigkeiten eingehalten werden. Die Veranstalter von Großveranstaltungen, zum Beispiel Bundesligavereine, sind für die Sicherheit ihrer Veranstaltung zuständig und die Polizei für die Sicherheit außerhalb solcher Veranstaltungen.
Ich halte es für einen untragbaren Zustand, dass auf der einen Seite die Polizei immer mehr zum Ordnerdienst für Stadien wird und auf der anderen Seite dafür nun die Vereine für das Geschehen außerhalb ihrer Stadien verantwortlich gemacht werden sollen. Insofern handelt es sich bei dem Vorschlag meines Erachtens um die schlechteste mögliche Lösung, da er genau diese Vermischung der Zuständigkeiten auf die Spitze treibt.

Es ist die Aufgabe der Polizei, die Sicherheit in den Bahnhöfen, auf den Straßen und öffentlichen Plätzen zu gewährleisten und zwar auch dann, wenn diese zur An- und Abreise zu einer Großveranstaltung genutzt werden. Hierfür zahlen die Veranstalter, ob nun Fußballvereine oder Konzertveranstalter, Umsatzsteuern und wenn sie Gewinn machen entsprechend auch darauf Steuern.
Es ist allerdings keine Aufgabe der Polizei, mit Hundertschaften die Sicherheit in den Fußballstadien zu gewährleisten. Entsprechend müsste eine Regelung hier ansetzen und die Vereine an diesen Kosten beteiligen. Zumindest wenn ein übermäßiger Einsatz der Polizei im Stadion notwendig ist, sollte das den Vereinen künftig in Rechnung gestellt werden, so wie dies auch ein privater Ordnungsdienst machen würde.

DFB-Länderspiele sind anscheinend gewinnorientiert:

Die Reaktion des DFB ist allerdings von nicht weniger Absurdität geprägt wie der zugrundeliegende Vorschlag. Der Entzug des DFB-Länderspiels lässt sich nur begründen, wenn das Länderspiel tatsächlich von der Regelung betroffen wäre. Nachdem der Vorschlag aber explizit nur auf gewinnorientierte Veranstaltungen abzielt, hat der DFB damit deutlich gemacht, dass DFB-Länderspiele gewinnorientiert sind. In der Fußballersprache ist das ein klares Eigentor, denn nach dieser Reaktion stellt sich schon die Frage, welches Verständnis von Gemeinnützigkeit hinter dem eingetragenen Verein DFB damit steht.
Ein weiteres Zeichen für die Gewinnorientierung ist aber auch schon die Verlegung des Länderspiels für sich alleine. Natürlich darf der DFB künftig seine Länderspiele in einem Bundesland austragen, in dem keine zusätzlichen Kosten anfallen, allerdings zeigt dies eben das kommerzielle Interesse. Es ist das zweite Eigentor des DFB, denn der Entzug des Länderspiels wirft damit auch die Frage auf, ob sich umgekehrt dann ein reiches Bundesland womöglich ein Länderspiel kaufen kann oder vielleicht gar eine einzelne reiche Person? Denkt man diese Logik weiter, könnte man auch den Namen der „Deutschen Fußballnationalmannschaft“ in „McDonalds-Team“ ändern, da McDonalds im Gegensatz zu Deutschland für die Werbung schließlich auch bezahlen würde.

Druckmittel Länderspielentzug:

Neben den beiden Eigentoren durch die Gewinnorientierung und der Vergabe der Länderspiele nach Gutsherrenart ist die Reaktion des DFB auf noch einer ganz anderen Ebene erschreckend. Der Einsatz des Länderspiels im November als Druckmittel auf die politischen Entscheidungsträger, stellt den DFB auf eine Stufe mit Unternehmen, wie z.B. Nokia, die mit dem Druckmittel „Arbeitsplätze“ subventionsplündernd durch Europa ziehen. Mit dieser Haltung hat der DFB sein drittes Eigentor geschossen.

Sympathieverlust für DFB:

Anstatt die Schwachstellen des absurden Bremer Vorschlags sachlich aufzugreifen, hat sich der DFB mit seiner noch absurderen Reaktion ins Abseits gestellt und selbst geschlagen. Sympathien für seine Position dürfte der DFB durch sein Verhalten zumindest kaum gewonnen haben. Im Gegenteil, denn wieder einmal wurde deutlich, wie sehr kommerzielle Interessen mittlerweile das Fußballgeschäft bestimmen.


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[1] Artikel vom 22.07.2014 bei Radio Bremen zum Bremer Vorschlag (Link zum Artikel auf www.radiobremen.de)

[2] Artikel vom 27.07.2014 bei Sportschau.de zur Verlegung des Länderspiels (Link zum Artikel auf www.sportschau.de)

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Deutschland wird auf Jahre im Weltfußball unschlagbar sein! https://www.mister-ede.de/4-fun/fusball-weltmeister-2014/2780 https://www.mister-ede.de/4-fun/fusball-weltmeister-2014/2780#comments Sun, 13 Jul 2014 21:52:53 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=2780 Herzlichen Glückwunsch der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 2014. Nach diesem grandiosen Turnier bin ich fest davon überzeugt: „Deutschland wird auf Jahre im Weltfußball unschlagbar sein!“

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https://www.mister-ede.de/4-fun/fusball-weltmeister-2014/2780/feed 0
Phantomtor schafft es in die Tagesthemen https://www.mister-ede.de/sport/topnachricht-phantomtor/2266 https://www.mister-ede.de/sport/topnachricht-phantomtor/2266#comments Tue, 29 Oct 2013 20:04:47 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=2266 Weiterlesen ]]> Es scheint eines der wichtigsten Sportereignisse der vergangenen Woche gewesen zu sein. Das Tor von Stefan Kießling, das keines war. Nun ist Fußball Volkssport und eine Kuriosität stellt die Szene ja durchaus dar, allerdings so viel Aufmerksamkeit für dieses Thema hätte ich dann doch nicht erwartet.
Immerhin war es kein wichtiges Europapokalspiel oder das Finale der Weltmeisterschaft sondern lediglich das Bundesligaspiel zwischen der Werkself des Chemieriesen Bayer und einem Retortenklub aus Hoffenheim. Als dann auch noch ein staatstragender Kommentar in den Tagesthemen verlesen wurde [1], konnte ich mir das Schmunzeln nicht mehr verkneifen. Zumal der Kommentator das bisherige Fehlen von Torlinientechnik als unterlassene Hilfeleistung gegenüber dem Schiedsrichter geißelte und damit feinste Satire darbot. Mal schauen wann es den ARD Brennpunkt zu diesem Thema gibt.


[1] Kommentar in den Tagesthemen vom 28.10.2013 zum Phantomtor (Link zur Sendung auf www.ardmediathek.de)

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Pokalausschluss für Dynamo – Problemverein bleibt im Regen stehen https://www.mister-ede.de/sport/pokalausschluss-fuer-dynamo/1967 https://www.mister-ede.de/sport/pokalausschluss-fuer-dynamo/1967#comments Thu, 21 Mar 2013 16:40:16 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=1967 Weiterlesen ]]> Sportschau.de berichtete vor einigen Tagen, dass das DFB-Sportgericht den Einspruch gegen den Pokalausschluss von Dynamo Dresden abgelehnt hat [1]. Damit bleibt das Urteil aus dem Dezember bestehen, das wegen Ausschreitungen von Dynamo-Fans bei einem DFB-Pokalspiel in Hannover gegen Dresden verhängt wurde [2]. Aus meiner Sicht wird aber mit diesem Urteil ein Verein für das Verhalten von Dritten bestraft. Das hat dann zum einen zur Folge, dass die wahren Täter zumindest von Seiten des DFB nicht belangt werden, zum anderen, dass der Verein Dynamo Dresden ohne Schuld auf sich zu laden bestraft wird.

Was hätte Dynamo denn gegen diese Ausschreitungen unternehmen sollen? Dresden konnte weder um das Stadion herum für Sicherheit sorgen, da dies gar nicht im Verantwortungsbereich von Dresden lag und im Stadion war nicht Dynamo sondern der Heimverein aus Hannover zuständig. Kurios ist dies auch im Zusammenhang mit dem Düsseldorfer Urteil. Als in Düsseldorf die Heimfans im Heimstadion eine Spielunterbrechung herbeiführten, wurden jegliche Einsprüche der Gäste vom Sportgericht abgewiesen. Damals hätte man Düsseldorf tatsächlich Versäumnisse bei der Sicherheit im eigenen Stadion vorwerfen können, was ja nun bei Dynamo Dresden nicht der Fall ist.

Persilschein für Fußballvereine (www.mister-ede.de – 22.05.2012)

Es stellt sich aber auch die Frage, welchen Erfolg man sich von so einem Urteil im Hinblick auf die reale  Ausschreitungs- und Gewaltproblematik verspricht. Ich gehe nicht davon aus, dass die Problemfans verschwinden werden, weil Dresden nun ein Jahr im Pokal pausieren muss. Auf mich wirkt es ein wenig so, als wäre der DFB froh, mit solchen Sanktionsmöglichkeiten die Problemvereine samt ihrer Probleme aus den Wettbewerben ausschließen zu können. Aus meiner Sicht sollte aber die Gemeinschaft der Fußballvereine Dresden nicht mit seinen Problemen alleine lassen.

Immerhin leidet Dynamo Dresden sowieso unter seinem Image, was sich sicherlich auch auf die finanzielle Situation, z.B. bei Werbeeinahmen, auswirken wird. Die Einnahmeausfälle durch den Pokalausschluss sind auch deshalb für den abstiegsbedrohten Zweitligisten schmerzlich. Doch selbst bei einem Konkurs der Dresdner würden sich die Problemfans wohl nur auf andere Vereine verlagern. Auch daher wäre es im eigenen Interesse der Fußballvereine Dynamo Dresden nicht im Regen stehen zu lassen.

Würde man auf die zum Teil polizeilich festgestellten Störer abstellen [3], dann wäre dies meines Erachtens erfolgsversprechender. Mit bundesweiten Stadionverboten oder einem Verbandsausschluss bei aktiven Kickern würde man die wahren Täter wohl eher treffen. Zugegeben ist die Kontrolle solcher Verbote sehr schwierig, allerdings könnten bei einem erneuten Vergehen dann auch zusätzliche Meldeauflagen folgen.

So allerdings ist Dynamo nun auf dem Weg in die nächste Instanz, während die tatsächliche Problematik ungelöst und die wesentlichen Fragen ausgeblendet bleiben.


[1] Artikel auf sportschau.de zur Ablehnung des Einspruchs vom 09.03.2013 (Link zum Artikel auf www.sportschau.de)

[2] Artikel auf sportschau.de vom 10.12.2012 zum Sportgerichtsurteil (Link zum Artikel auf www.sportschau.de)

[3] Artikel des NDR zu den Vorfällen in Hannover vom 01.11.2012 (Link zum Artikel auf www.ndr.de)

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DFL-Sicherheitskonzept – Mit viel Tamtam wenig ändern https://www.mister-ede.de/sport/dfl-sicherheitskonzept-2012/1713 https://www.mister-ede.de/sport/dfl-sicherheitskonzept-2012/1713#comments Wed, 26 Dec 2012 16:15:09 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=1713 Weiterlesen ]]> Das von den DFB, DFL und Fußballvereinen verabschiedete Sicherheitskonzept wird wenig verändern. So sieht es Max Eberl von Mönchengladbach [1] oder die Fanbeauftragten von Borussia Dortmund [2].

So verweist der BVB darauf, dass sich durch die Regelungen kaum etwas ändert, das was nun verpflichtend wird, sei oftmals schon umgesetzt [3]. Diese Haltung zur Gewaltproblematik und den Problemen durch Pyrotechnik hatte ich schon vor der Entscheidung erwartet. Viele Ansatzpunkte wurden abgeschwächt und vor allem vereinsfreundlich formuliert. So freut sich der Fanbeauftragte von Dortmund, dass statt scharfer Einlasskontrollen nach Änderungen nun „sicher, zügig und angemessen, insbesondere verhältnismäßige“ Kontrollen stattfinden und sieht darin Verbesserungen [4].

Es fragt sich für wen er da Verbesserungen sieht? Sicherlich trägt dies nicht zur Sicherheit im Stadion bei, höchstens zu Kostenersparnis bei den Vereinen. Es geht für die Vereine nicht um die Verbesserung der Sicherheit, es geht den Vereinen darum, mit wirkungslosen Veränderungen so zu tun, als würde man sich dem Problem annehmen. Würden die Vereine für zusätzliche Ordner und Eingänge sorgen, dann würde sich gar kein Widerspruch zwischen „sicher“ und „zügig“ ergeben.

Auch die Einführung von Stadionverboten und die konsequente Kontrolle von Ausweispapieren wären eine Möglichkeit um die wenigen Störenfriede aus der großen Masse der feiernden Fans zu lösen. Von den Vereinen bin ich daher weiterhin enttäuscht, dass sie nicht die Verantwortung für die Sicherheit im eigenen Stadion übernehmen. Maßnahmen, wie der Ausbau der Videoüberwachung, mehr Ordner, und die Gewährleistung verlässlicher Einlasskontrollen, spielen im wirtschaftsorientierten Denken der Vereine keine Rolle mehr.


Ähnliche Artikel:
Die Fußballvereine verweigern sich bislang (www.mister-ede.de – 10.12.2012)


[1] Artikel des Focus vom 12.12.2012 (Link zum Artikel auf www.focus.de)

[2] Aus einem Brief der BVB-Fanbeautragten an die Fans (Link zum Text auf media.borussia-dortmund.de)

[3] Ebenda

[4] Ebenda

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https://www.mister-ede.de/sport/dfl-sicherheitskonzept-2012/1713/feed 0
Die Fußballvereine verweigern sich bislang https://www.mister-ede.de/politik/fusballvereine-verweigern-sich/1559 https://www.mister-ede.de/politik/fusballvereine-verweigern-sich/1559#comments Mon, 10 Dec 2012 08:07:07 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=1559 Weiterlesen ]]> Übermorgen, am 12.12.2012, treffen sich die Fußballvereine der oberen Ligen um ein Konzept gegen die Auswüchse in der Fußball-Fankultur zu beschließen. Bereits vergangene Woche hatten die Länder-Innenminister auf Ihrer Konferenz dieses Thema im Blick. Nach einem Bericht auf sportschau.de sehen diese vor allem die Vereine in der Pflicht, sich endlich auf ein Vorgehen zu verständigen. Auch ich bin der Überzeugung, dass die Vereine selbst am besten in der Lage wären durch mehr Personaleinsatz, eine bessere Ausrüstung und vor allem durch konsequentes Ahnden von Fehlverhalten die notwendigen Rahmenbedingungen herzustellen.

Anders als der bayerische Innenminister Herrmann (CSU) sehe ich aber langjährige Stadionverbote negativ. Um die Hürden für die Vereine niedrig zu halten, wäre es sinnvoll als Warnschuss bei einer erstmaligen Auffälligkeit z.B. mit 3 Monaten Stadionverbot und nicht gleich mit 5 Jahren Stadionverbot zu antworten. Voraussetzung aber ist, dass die Vereine hier überhaupt die Bereitschaft zeigen, auch bei den eigenen Fans Verstöße zu unterbinden. Die Aufforderung der Innenminister an die Vereine, endlich zu handeln bevor es der Staat machen muss, ist konsequent. Angekündigt wurde von den Vereinen bislang nämlich viel, geliefert eher wenig.

Aber den tatsächlichen Willen zur Problemlösung sehe ich bei den Vereinen bislang trotzdem noch nicht. Besonders albern ist in diesem Zusammenhang auch der bei sportschau.de zitierte Widerspruch von Klaus Allofs gegen die Finanzierung der Sicherheit durch Preisaufschläge bei den Eintrittskarten. Wenn sich der Manager des FC St. Pauli, des SC Freiburg oder eines anderen kleinen Vereines gemeldet hätte, wäre das noch nachvollziehbar. Allofs ist aber Manager des VfL Volkswagen aus Wolfsburg. Der Verein, der mit Millionenmitteln von VW ausgestattet wird, hat für Top-Spieler Geld, aber kann es sich nicht leisten im eigenen Haus für Ordnung zu sorgen? Ich frage mich ob Allofs den Schuss nicht gehört hat.

VW Wolfsburg oder VFL Volkswagen (www.mister-ede.de – 25.10.2012)

Insgesamt bin ich vom Verhalten der Vereine enttäuscht. Statt dass man von einer Initiative des FC Bayern München oder eben des VfL Wolfsburg hört, warten die Vereine passiv auf das was kommt. Und so wie sich die Vereine, DFL und DFB artikulieren scheint auch schon klar, dass wohl kein Verein aktiv über das Beschlossene hinausgehen wird. Ich vermute daher, dass es am 12.12. für die Vereine lediglich um ein Alibi geht. Das Ziel wird sein, etwas symbolisch zu beschließen aber nichts an den tatsächlichen Verhältnissen zu verändern. Wenn es den Vereinen darum ginge die Probleme tatsächlich anzupacken, dann könnten sie ganz leicht jetzt schon anfangen – jeweils bei sich zuhause.

DPA-Bericht vom 07.12.2012 auf www.sportschau.de

Artikel zum Sportgerichtsurteil zum Relegationsspiel in Düsseldorf:
Persilschein für Fußballvereine (www.mister-ede.de – 22.05.2012)

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https://www.mister-ede.de/politik/fusballvereine-verweigern-sich/1559/feed 0
VW Wolfsburg oder VFL Volkswagen? https://www.mister-ede.de/wirtschaft/vfl-volkswagen-wolfsburg/1323 https://www.mister-ede.de/wirtschaft/vfl-volkswagen-wolfsburg/1323#comments Thu, 25 Oct 2012 12:08:30 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=1323 Weiterlesen ]]> Tabellenplatz 18 und nach der Entlassung von Felix Magath ohne Trainer und Geschäftsführer [1] – tiefer kann der VFL Wolfsburg in der aktuellen Bundesliga-Saison nicht sinken.  Trotz des enormen finanziellen Engagements von Volkswagen bei dem Club um die Ecke, schafft es dieser nicht, dort hinzugelangen wo er eigentlich stehen will. Allerdings hat der VFL damit einiges mit Volkswagen gemein. Bei Volkswagen ist es jedoch der Steuerzahler der munter Geld hineinsteckt. So soll im Jahr 2011 der Bund zur Erforschung der Elektromobilität über 17 Mio. Euro an Volkswagen verteilt haben [2]. Alleine 5 Mio. Euro gab es für die Entwicklung eines Einpersonen-Elektroautos berichtete das ARD-Magazin Plusminus vor kurzem [3]. Nennenswerte Fortschritte sind mir aber nicht bekannt. Volkswagen ist bei der Elektromobilität in etwa dort, wo der VFL Wolfsburg in der Bundesliga ist – hintendran.

Im Hinblick auf die Subventionen stellt sich die Frage, wieso man Volkswagen für die Entwicklung von Autos überhaupt unterstützen muss. Es wäre ja eigentlich die originäre Aufgabe eines Unternehmens, die Zukunftsfähigkeit durch eigene, innovative Produkte zu sichern. Allerdings schließt sich hier der Kreis, denn Volkswagen zahlt in diesem Jahr laut Handelsblatt mindestens 20 Mio. Euro für die Trikotwerbung beim VFL Wolfsburg [4]. Insgesamt soll das Engagement bei jährlich rund 100 Mio. Euro liegen [5]. Überdies ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil der Verdacht besteht, dass VW möglicherweise Lieferanten zum VFL-Sponsoring genötigt hat [6] [7].

Während also der Steuerzahler VW mit Millionen fördert, hält sich VW einen Fußballclub und der VFL Wolfsburg kann trotz seines miserablen Abschneidens in den letzten Jahren aus dem Vollen schöpfen. Dieser Kreis scheint mir aber mit Steuerverschwendung nur beschönigt beschrieben.

Mein Wunsch wäre, dass sich entweder VW auf das Autobauen konzentriert, oder der Bund sich das nächste Mal doppelt überlegt ob er VW Wolfsburg seinerseits mit Millionen unterstützen soll.


Ähnliche Artikel:
Das Financial Fair Play der Bundesliga (www.mister-ede.de – 07.04.2012)


[1] Artikel vom 25.10.2012 auf www.sportschau.de (Link zum Artikel)

[2] Artikel auf greenmotorsblog.de vom 26.07.2011 (Link zum Artikel)

[3] Textbeitrag zum plusminus-Bericht auf www.daserste.de (Link zum Artikel)

[4] Artikel vom 31.07.2012 auf www.handelsblatt.de über Manchester United. Als Vergleich wurden deutsche Clubs angeführt (Link zum Artikel)

[5] Artikel auf www.n-tv.de vom 30.07.2011 (Link zum Artikel)

[6] Artikel auf www.n-tv.de vom 30.07.2011 (Link zum Artikel)

[7] Artikel der SZ-Online (www.sueddeutsche.de) vom 12.09.2012 (Link zum Artikel)

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