mister-ede.de » Klimawandel http://www.mister-ede.de Information, Diskussion, Meinung Fri, 01 Dec 2023 14:44:02 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.4.2 Sozial-ökologische Marktwirtschaft statt Laissez-faire-Neoliberalismus oder Sozialismus http://www.mister-ede.de/politik/sozial-oekologische-marktwirtschaft/8866 http://www.mister-ede.de/politik/sozial-oekologische-marktwirtschaft/8866#comments Sun, 08 Sep 2019 13:21:52 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=8866 Weiterlesen ]]> Die Gesellschaft zerreißt zusehends, die Demokratie wird Stück für Stück ausgehöhlt und die Natur immer weiter zerstört. Es muss sich ganz dringend etwas ändern!
Der menschenverachtende, demokratieschlachtende und umweltvernichtende Laissez-faire-Neoliberalismus gehört endlich auf den Friedhof der Wirtschaftssysteme. Allerdings nicht, um auf selbigem die Leiche des Sozialismus auszugraben. Denn allen Heilsversprechen zum Trotz endete bisher jedes sozialistische Experiment in Rechtlosigkeit und Unterdrückung. Wer „Mehr Sozialismus wagen!“ ruft, dem antworte ich deshalb: „Weniger Diktatur riskieren!“
Was wir stattdessen brauchen, ist einen Aufbruch zu einer Sozial-ökologischen Marktwirtschaft in einem föderalen, freiheitlich-demokratischen Europa.

Laissez-faire-Neoliberalismus, Staatskapitalismus und Sozialismus

Der Laissez-faire-Neoliberalismus und der Staatskapitalismus z.B. in China sind zwei Spielarten des Kapitalismus, die trotz ihrer Unterschiede eng miteinander verwandt sind. In beiden Systemen verschmelzen Politik und Wirtschaft faktisch zu einem einzigen Akteur. Im Laissez-faire-Neoliberalismus sind es die wirtschaftlich Starken und Mächtigen, die immer mehr Einfluss auf die Politik nehmen – mit Parteisponsoring, Lobbykampagnen, dem Institut Neue Soziale Marktwirtschaft oder der Bertelsmann-Stiftung. So bestimmen hierzulande und weltweit Unternehmen selbst mit, welche Regeln für sie gelten, wie hoch dieser oder jener Abgasgrenzwert oder eine Steuer sein soll. Im Staatskapitalismus sind diesbezüglich nur die Vorzeichen umgedreht. Dort ist es die politische Spitze, die nicht nur ordnungspolitische Macht über die Wirtschaft hat, sondern die großen Konzerne in weiten Teilen auch selbst beherrscht. Die chinesische Führung gibt also nicht nur den Rahmen vor, sondern legt gleichzeitig fest, wie Unternehmen diesen Rahmen ausfüllen sollen. Nur, wer ist in solchen Wirtschaftssystemen dann noch Kontrolleur und wer Kontrollierter?

Eine wehrhafte und nachhaltige Demokratie zeichnet sich durch ein funktionierendes System an „Checks and Balances“ aus. Die Gewaltenteilung ist daher ein unverzichtbares Element jeder demokratischen Grundordnung. Und dasselbe gilt für eine Marktwirtschaft. Neben den Konsumentinnen und Konsumenten, die frei über ihren Konsum entscheiden können und sollen, braucht es sowohl die staatliche Gewalt, die mit aller Macht versucht, die Wirtschaft in einen gemeinwohlfördernden Rahmen zu drücken, als auch jene unternehmerische Kraft, die innerhalb dieses ordnungspolitischen Rahmens alles gibt, um effektiv und effizient zu wirtschaften. Erst dieser Widerstreit der verschiedenen Kräfte macht aus einer Marktwirtschaft ein funktionierendes Wirtschaftssystem. Wie zuvor beschrieben, ist das aber weder im Staatskapitalismus noch im Laissez-faire-Neoliberalismus gegeben. Dort fehlt es an den gegeneinander gerichteten Interessen und so macht sich eine politisch-wirtschaftliche Machtclique ihre eigenen Gesetze. Und im Sozialismus ist zwar vieles anders, aber genau das nicht. Auch dort gibt es nur diese eine Instanz, die sowohl den Rahmen festlegt als ihn auch selbst ausfüllt – „der VEB Baukombinat wurde beauftragt 100 Wohnung zu bauen“. Es fehlt damit aber an genau dem, was ein nachhaltig funktionierendes Wirtschaftssystem ausmacht: Die Unabhängigkeit der rahmensetzenden staatlichen Gewalt von den rahmenfüllenden Akteuren, also Produzenten wie Konsumenten. Insofern kann aber auch der Sozialismus kein Fortschritt und schon gar kein Ausweg sein, denn auch dort würde sich schnell wieder jener allmächtige Führungskader etablieren, der sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichert.

Sozial-ökologische Marktwirtschaft

Wofür ich wirtschaftspolitisch stattdessen eintrete, ist eine Sozial-ökologische Marktwirtschaft. Das heißt zum einen, die Wiedererlangung des Primats der Politik über die Wirtschaft und das Aufräumen mit dem laissez-faire-neoliberalen „Markt-vor-Staat“-Irrglauben. Das heißt aber auch, den ordnungspolitischen Rahmen künftig so zu setzen, dass er den Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich gerecht wird. Das gilt für die soziale Frage, das Auseinanderdriften von Arm und Reich, die Umbrüche am Arbeitsmarkt durch Robotik, Digitalisierung und Globalisierung, aber eben auch für die ökologische Frage – Nitrat in Böden und Grundwasser, (Mikro-)Plastik in den Weltmeeren, anthropogene Treibhausgase in der Atmosphäre oder die Endlichkeit der Ressourcen auf unserem Erdball.

Was den sozialen Rahmen anbelangt, so muss dieser künftig so gestaltet werden, dass das Auseinanderdriften der Gesellschaft in eine kleine reiche Vermögenselite und eine breite vermögenslose Masse gestoppt und die Ungleichheit wieder auf ein nach ökonomischen und vielmehr noch ethischen Gesichtspunkten verträgliches Maß zurückgefahren wird. Es braucht dazu unter anderem eine höhere Besteuerung der Vermögensmasse, höhere Steuern auf Spitzeneinkommen und Kapitalerträge sowie die Einführung einer Finanzmarktsteuer. Umgekehrt braucht es die Entlastung niedriger und mittlerer Einkommen durch einen höheren Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer und Entlastungen bei den Sozialabgaben, ein ordentliches Kindergeld für alle Kinder und eine sanktionsfreie Mindestsicherung für alle Bürgerinnen und Bürger. Es braucht dazu aber genauso auch mehr Tarifbindung, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu stärken, einen fairen Mindestlohn, Lohnzuschläge bei Leiharbeit und Befristung, den Aufbau eines sozialen Arbeitsmarktes für all jene, die trotz guter Qualifikation und Leistungswillen keine Chancen am regulären Arbeitsmarkt haben, eine soziale Absicherung für Crowd- und Clickworker und noch so unendlich vieles mehr, um wieder zu einer Gesellschaft zu werden, in der es einer breiten Masse möglich ist, durch Arbeit zu Wohlstand zu gelangen.
Daneben können und dürfen wir als Gesellschaft aber auch nicht über unsere ökologischen Verhältnisse leben. Das heißt beispielsweise, dass Emissionen künftig so besteuert werden müssen, dass auch ein tatsächlicher Anreiz zur Emissionsvermeidung entsteht. Im Verkehrsbereich müssen Alternativen zum CO2-intensiven Individualverkehr entwickelt werden. In Bezug auf Ressourcenschonung sind außerdem höhere Recyclingquoten und eine Verpackungssteuer sinnvolle Maßnahmen oder die Pflicht z.B. für Smartphone-Hersteller, Akkus und andere Teile ersetzbar zu gestalten. Wenn wir als Gesellschaft wollen, dass Produkte länger halten, braucht es dafür aber gar nicht unbedingt detaillierte technische Vorgaben. Es reicht aus, den Garantie- und den anschließenden Gewährleistungszeitraum zu verlängern. Unternehmen werden dann von sich aus schauen, wie sie einen solchen neuen ordnungspolitischen Rahmen wieder effizient ausfüllen, also nicht allzu oft kostenlos reparieren, umtauschen oder zurücknehmen müssen.

Einzelmaßnahmen vs. Konzept

Man kann die Liste der notwendigen Maßnahmen für eine Umgestaltung hin zu einer Sozial-ökologischen Marktwirtschaft beliebig fortsetzen. Für die meisten Einzelmaßnahmen gilt dabei, dass sie verzichtbar wären, wenn denn alle anderen Maßnahmen erfolgreich umgesetzt würden. Wenn alle Erwachsenen genügend Geld haben, braucht es nicht mehr zwingend ein hohes Kindergeld. Bei einem hohen Kindergeld braucht es nicht mehr zwingend eine Gebührenfreiheit für KiTa-Plätze. Es bedeutet umgekehrt aber auch, dass aus vielen Einzelmaßnahmen noch lange kein Konzept wird. Das ist beispielsweise ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Kinderarmut in den letzten 20 Jahren – Einzelmaßnahmen gab es in diesem Bereich genügend, aber eben kein Konzept, schon gar kein stimmiges.
Wenn ich also von einer Sozial-ökologischen Marktwirtschaft spreche, meine ich damit mehr als eine Liste von Einzelmaßnahmen. Vielmehr geht es um eine Grundhaltung, aus der heraus sich dann konkrete Einzelmaßnahmen ableiten lassen. Am ehesten lässt sich die Grundhaltung dabei mit einem Vergleich verdeutlichen. Der Laissez-faire-Neoliberalismus steht für eine Marktwirtschaft mit einem schwachen und nur reaktiven Staat. Ich möchte hingegen eine Marktwirtschaft mit einem starken und aktiv gestaltenden Staat!

Das Primat der Politik

Ziel des Laissez-faire-Neoliberalismus ist, das Primat der Politik weitestgehend durch ein Primat des Kapitals zu ersetzen. Hierzu wurde das staatliche Gemeinwesen in den letzten 50 Jahren auf verschiedene Weise ausgehöhlt. Zum einen wurde der ordnungspolitischen Rahmen immer weiter und weicher gestaltet. So viele Bereiche wie möglich sollten dem Markt untergeordnet werden – auch die Daseinsvorsorge, der Soziale Wohnungsbau, die Alterssicherung – und zwar so umfassend wie es nur irgend geht, also ohne Mietpreisbindung, ohne Verbraucher- oder Umweltschutz und ohne Steuern oder Sozialabgaben. Zum anderen, und das ist noch viel gravierender, wurde von laissez-faire-neoliberalen Wirtschafts- und Staatenlenkern in den letzten Jahrzehnten eine globale Wirtschaftsstruktur etabliert, in der die Politik vom Schiedsrichter zum Spielball, vom „maker“ zum „taker“ degradiert wurde – eine Tatsache, die hierzulande totgeschwiegen wird und dennoch in aller Munde ist. Nicht mehr der Staat entscheidet über den ordnungspolitischen Rahmen für das Kapital, seien es nun Großkonzerne, Stiftungen, Investmentfonds oder Superreiche, sondern das Kapital entscheidet, in welcher ordnungspolitische Umgebung es sich ansiedelt, wo es wohnhaft wird, ein Werk errichtet oder eine Firmenzentrale baut. Damit stehen nicht länger Unternehmen mit ihren Produkten im Wettbewerb zueinander, sondern gleich die Staaten selbst mit ihren ordnungspolitischen Rahmen. Das ist die Perversion einer Marktwirtschaft und dennoch gehört es als Schlagwort vom „Wirtschaftsstandort Deutschland“ bzw. von der „Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“ zum Alltag der wirtschaftspolitischen Debatte im Vorzeigeland des Laissez-faire-Neoliberalismus.

Die Wiederherstellung des Primats der Politik ist unter diesen Gegebenheiten kein leichtes Unterfangen. Gleichwohl ist es für eine Sozial-ökologische Marktwirtschaft zwingend erforderlich, denn nur wenn die demokratisch legitimierten Volksvertreterinnen und Volksvertreter überhaupt in der Lage sind, einen ordnungspolitischen Rahmen zu setzen, können sie diesen auch sozial und ökologisch ausgestalten.
Dem laissez-faire-neoliberalen Zerrbild des Gemeinwesens als „gierigem, verschwenderischem, störendem, verbietendem, einschränkendem Staat“ – wer möchte einen solchen Staat schon stärken – muss deshalb zunächst die Idee und das Bild eines Staates als „fairem Schiedsrichter“, „solidarischem Beistand“, „Schutzengel“ oder „Retter in der Not“ entgegengesetzt werden. Einen solchen Staat möchte man als Bürgerin oder Bürger doch schon viel eher fit und verlässlich an seiner Seite wissen. Und mit einer demokratischen Mehrheit im Rücken kann der Staat an vielen Stellen auch wieder dazu befähigt werden, der Wirtschaft eine soziale und ökologische Richtung zu geben. Das gilt vor allem dort, wo die Ordnungsrahmen nicht in Wettbewerb zueinander stehen. Die Paketzustellung innerhalb Deutschlands ist ein typisches Beispiel. Hier könnte der deutsche Gesetzgeber sowohl im Sozialen (Branchen-Mindestlohn) wie im Ökologischen (emissionsfreie Zustellung) sehr viel mehr machen, weil es sich um eine Dienstleistung handelt, die man nur in Deutschland selbst durchführen kann. In diesem Fall ist es also völlig unerheblich, welche ordnungspolitischen Rahmen für die Paketzustellung in Frankreich oder Polen gelten.

Daneben braucht es aber auch Konzepte, um das Primat der Politik in all jenen Bereichen wiederherzustellen, in denen es durch die laissez-faire-neoliberale Struktur der Weltwirtschaft ausgehebelt wurde. Was machen wir also überall dort, wo die Konkurrenz der unterschiedlichen ordnungspolitischen Rahmen zu einer Abwärtsspirale von Umwelt- und Sozialstandards, zu ruinösem Steuerwettbewerb und immer weniger Arbeitnehmerrechten führt?
Wenn der Gesetzgeber in Deutschland heute deutlich mehr Platz für Legehennen beschließt, stehen die Legebatterien morgen im EU-Ausland und die Eier werden einfach importiert. Um dieser Konkurrenz der Ordnungspolitik zu entgehen, muss deshalb wenigstens eine rudimentäre Rahmensetzung auf jener Ebene ermöglicht werden, auf der auch das Marktgeschehen stattfindet. Im Falle der Legehennen ist das auf europäischer Ebene gegeben und so hat die EU bereits 2012 die konventionelle Käfighaltung im gesamten Binnenmarkt komplett verbieten können. In vielen anderen Bereichen hat die EU aber bis heute keine oder nur eine sehr beschränkte Kompetenz zur Rahmensetzung, z.B. im sozialen Bereich, bei Steuern, bei Arbeitnehmerrechten. Das heißt, über ganz zentrale Elemente des ordnungspolitischen Rahmens – wie hoch sind Sozialabgaben, wie hoch die Stromsteuer, wie hoch der Mindestlohn, wie stark der Kündigungsschutz – entscheiden noch immer die einzelnen EU-Länder für sich alleine und zwar viel zu oft im Gegeneinander.
Eine Sozial-ökologische Marktwirtschaft ist deshalb nur im Zusammenspiel mit europäischem Föderalismus denkbar. Es braucht eine Europäische Republik, die Vereinigten Staaten von Europa, einen Europäischen Bundesstaat, eine Europäische Föderation oder ein ähnliches Konstrukt, um eine demokratisch legitimierte rahmensetzende Gewalt auf jener Ebene anzusiedeln, auf der auch der Binnenmarkt steht, also auf der europäischen Ebene.

Ein föderales, freiheitlich-demokratisches und sozial-ökologisches Europa

Die Absatzüberschrift ist die Kurzfassung dessen, was ich für eine erstrebenswerte Zukunft für Europa halte. Es braucht eine föderale Struktur, um der europäischen Wirtschaft auf demokratischem Wege wieder einen adäquaten Ordnungsrahmen setzen zu können und zwar auch bei Steuern, Arbeitnehmerrechten oder Sozialstandards. Die dadurch entstehenden Freiräume für die Politik müssen dann aber auch auf allen Ebenen konsequent genutzt werden, um den europäischen Binnenmarkt zu einer Sozial-ökologischen Marktwirtschaft umzugestalten.

Gleichwohl bleibt damit aber noch immer eine wesentlich Frage unbeantwortet: Wie können wir auch anderen Erdteilen helfen, ein solches Gesellschafts- und Wirtschaftssystem aufzubauen? Denn auch ein CO2-neutrales, an Fangquoten haltendes, arbeitnehmerfreundliches Europa ist nur ein Schritt zu einer nachhaltigen, sozial-ökologischen Weltwirtschaft. Ein Teil der Antwort kann aber darin liegen, die im Laissez-faire-Neoliberalismus vorherrschende Freihandels-Doktrin durch eine sozial-ökologische Fairhandels-Maxime zu ersetzen. Mit Blick auf den chinesischen Staatskapitalismus, arabische Scheichtümer oder afrikanische Militärregime stößt aber natürlich auch das an seine Grenzen. Hier bleibt dann vermutlich nur die altbewährte Strategie, schneller, besser und geschickter zu sein.

Noch ein Wort zum Sozialismus

Warum ich den Sozialismus als Wirtschaftssystem ablehne, habe ich dargestellt. Allerdings werden manche nun sagen, der Sozialismus sei über die Wirtschaft hinaus vielmehr ein Gesellschaftssystem und insofern greife der Gedanke einer Sozial-ökologischen Marktwirtschaft zu kurz. Für mich ist allerdings klar, dass ich an unserem grundlegenden Gesellschaftssystem, der freiheitlich-demokratischen Ordnung, gar nichts ändern möchte, weil ich darin mit Abstand den besten Schutz dessen sehe, was mir in einer Gesellschaft wichtig ist – Pluralismus, Menschenrechte, die bürgerlichen Freiheiten.
Und de facto ist bisher jedes sozialistische Land auf der Welt als Diktatur geendet, egal ob in der DDR, auf Kuba, in Venezuela, bei Lenin, Stalin oder Mao. Dass eine kleine, reiche Führungsclique entsteht, ist aus meiner Sicht ja gerade die logische Konsequenz daraus, dass wirtschaftliche und politische Macht im Sozialismus grundsätzlich in eine Hand gegeben werden. Insofern halte ich es diesbezüglich aber mit Albert Einstein, der mal gesagt haben soll, „die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Auch deshalb werbe ich für einen Aufbrauch zu einem anderen Ziel, nämlich einer Sozial-ökologischen Marktwirtschaft.


Text als PDF: Sozial-ökologische Marktwirtschaft statt Laissez-faire-Neoliberalismus oder Sozialismus


Ähnliche Artikel:
Die Wettbewerbsfähigkeit: Täuschung der Relation (www.mister-ede.de – 27.02.2014)

Sieben Verbesserungen auf einen Streich: Vorschlag für höhere Löhne und Renten (www.mister-ede.de – 06.03.2018)

Die Europäische Föderation (www.mister-ede.de – 24.06.2016)

StandPUNKT: Der globale deregulierte Kapitalismus funktioniert nicht! (www.mister-ede.de – 13.04.2016)

Der fatale Mechanismus der Austeritätspolitik in der Eurokrise (www.mister-ede.de – 06.02.2015)

]]>
http://www.mister-ede.de/politik/sozial-oekologische-marktwirtschaft/8866/feed 0
Kinder fördern, statt Diesel und Dienstwagen: Ein Kindergeld von 400 Euro für jedes Kind! http://www.mister-ede.de/politik/400-euro-kindergeld-pro-monat/8751 http://www.mister-ede.de/politik/400-euro-kindergeld-pro-monat/8751#comments Wed, 07 Nov 2018 17:54:35 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=8751 Weiterlesen ]]> Es ist ein untragbarer Zustand, dass in einem so reichen Land wie Deutschland 20% der Kinder in Armut leben müssen. Statt weiterhin Diesel durch eine niedrige Besteuerung an der Zapfsäule mit jährlich 10 Mrd. Euro und Dienstwägen durch günstige Absetzungsmöglichkeiten mit rund 4 Mrd. Euro zu subventionieren, soll künftig jedes Kind einheitlich 400 Euro Kindergeld pro Monat erhalten.

400 Euro monatlich für jedes Kind:

Jedes Kind ist gleich viel wert! Daher soll künftig nicht mehr das Einkommen der Eltern darüber entscheiden, mit wie viel Euro der Staat ein Kind fördert. Egal ob erstes, zweites oder drittes Kind, egal ob Baby oder fast schon erwachsen – der Staat zahlt ein Kindergeld von 400 Euro monatlich.

11 Milliarden durch Diesel und Dienstwägen:

Aktuell wird der Diesel mit 10 Mrd. Euro an den Zapfsäulen subventioniert und bei den günstigen Konditionen für die steuerliche Absetzbarkeit von Dienstwägen schätzt der Bundesrechnungshof einen Subventionsanteil von rund 4 Milliarden Euro [1]. Selbst wenn man beim Diesel eine Kompensation über die KfZ-Steuer gegenrechnet und das Dienstwagenprivileg nicht ganz abschafft, sondern nur einschränkt, bleibt ein Einsparpotential von gut 11 Milliarden Euro jährlich.

Abschaffung Kinderfreibetrag, Anpassung sonstiger Förderung:

Mit dem einheitlichen Kindergeld von 400 Euro soll auch der Förderungsdschungel gelichtet und die Kinderförderung entbürokratisiert werden. Der Kinderfreibetrag, der einkommensstarke Familien aktuell mit rund 260 Euro je Kind entlastet, wird daher ersatzlos gestrichen. Der Kinderzuschlag, durch den bei maximaler Nutzung aktuell eine Förderung von ca. 350 – 370 Euro pro Kind möglich ist, sollte mindestens überarbeitet werden. Und auch andere Förderungen, die beispielsweise wegen des bürokratischen Aufwands kaum genutzt werden, sollten überdacht und ggf. angepasst oder abgeschafft werden. Das Ziel muss künftig lauten: Kinder fördern, nicht Bürokratie!

Keine Anrechnung auf Hartz IV:

Um effektiv etwas gegen Kinderarmut zu unternehmen, müssen die Hartz-IV-Leistungen in Bezug auf Kinder überdacht werden. Sinnvoll erscheint, künftig den Regelsatz vollständig durch das Kindergeld von 400 Euro zu ersetzen und die Kinder nur noch bei Wohnkostenzuschüssen und Ähnlichem zu berücksichtigen. Letztlich soll ja die Kinderförderung von der Gesellschaft aus Steuermitteln gleistet werden und nicht primär Aufgabe der Arbeitsagentur sein. Umgekehrt darf dann aber auch keine Anrechnung des Kindergelds auf die Hartz-IV-Leistungen der übrigen Haushaltsangehörigen stattfinden, sodass das höhere Kindergeld auch tatsächlich bei den Familien ankommt.

Kopplung an gewöhnlichen Aufenthalt:

Für den Anspruch auf Kindergeld sollte künftig der gewöhnliche Aufenthalt der Kinder maßgeblich sein. Haben Kinder ihren gewöhnlichen Aufenthalt nicht in Deutschland, sollte kein oder nur ein eingeschränkter Anspruch auf Kindergeld bestehen.

Kosten / Nutzen:

Millionen Kinder werden durch das einheitliche Kindergeld aus der Armut geholt. Familien werden gestärkt und von bürokratischen Hürden bei der Kinderförderung befreit. Deutschland investiert damit in seine Zukunft. Hingegen werden zwei andere Steuersubventionen abgeschafft, die auf dem Weg in eine ökologische Zukunft mehr schaden als nutzen. Ein Staat, der dicke Dienstwägen subventioniert, braucht sich nicht wundern, wenn er seine Klimaziele verfehlt. Und seit der Dieselaffäre ist bekannt, dass der Diesel zwar etwas weniger CO2 ausstößt, aber dafür andere Probleme in unseren Innenstädten verursacht. Insgesamt führt der Vorschlag daher zu einer Win-Win-Situation für Kinder und Klima, für Familien und saubere Luft.

Finanzierung:

Wenn sich bei Diesel und Dienstwägen 11 Milliarden Euro einsparen lassen, sind die zusätzlichen Ausgaben für das Kindergeld zu einem guten Teil finanziert. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten sind die Anhebung von Tabak- und Alkoholsteuer oder die Einführung einer Verpackungs- oder Plastiksteuer.

Positive Effekte für den Handel:

Durch die Umschichtungen im Haushalt dürften positive Effekte auf die Wirtschaft ausgelöst werden. Viele werden auch ohne Subventionen weiterhin teure Dienstwägen kaufen, so dass nur marginale Effekte auf die Automobilindustrie zu erwarten sind. Beim Diesel werden sich die Kosten stärker verteilen, weil er häufig im gewerblichen Bereich (Güter-Transport, Handwerker, Taxi) zum Einsatz kommt. Das höhere Kindergeld wird hingegen den Konsum und die Binnennachfrage recht direkt ankurbeln, was insbesondere dem Handel zu Gute kommen dürfte.


Ähnliche Artikel:
StandPUNKT: Beschämende Kinderarmut im reichen Deutschland (www.mister-ede.de – 07.11.2018)

Sieben Verbesserungen auf einen Streich: Vorschlag für höhere Löhne und Renten (www.mister-ede.de – 06.03.2018)

SPD will die Kinderförderung umstellen (www.mister-ede.de – 09.01.2013)


[1] Im Sonderbericht 2017 des Bundesrechnungshofes werden die Dienstwagen- (S.42) und Dieselsubventionen (S.43) auf Basis des Jahres 2015 berechnet (Link zum Sonderbericht 2017 auf www.bundesrechnungshof.de)

]]>
http://www.mister-ede.de/politik/400-euro-kindergeld-pro-monat/8751/feed 0
2017 war zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1880 http://www.mister-ede.de/natur/2017-zweitwaermstes-jahr/8649 http://www.mister-ede.de/natur/2017-zweitwaermstes-jahr/8649#comments Sun, 07 Jan 2018 18:26:48 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=8649 Weiterlesen ]]> Nachdem das alle paar Jahre auftretende Naturphänomen El Niño, das die weltweite Temperatur ab Ende 2015 auf Rekordwerte getrieben hatte, abgeklungen ist, ging die Globaltemperatur erwartungsgemäß wieder etwas zurück. Während im Rekordjahr 2016 die Globaltemperatur nach Angaben der NASA noch rund 1,25 Grad über der durchschnittlichen Temperatur der Jahre 1880 – 1920 lag, wird die Abweichung nach oben im Jahr 2017 rund 1,15 Grad betragen [1].

Legt man das meteorologische Jahr (1. Dezember 2016 – 30. Novemeber 2017) zugrunde, so war das Jahr 2017 seit Beginn der Messungen im Jahr 1880 global das zweitwärmste Jahr nach 2016 [2]. Auch für das Kalenderjahr 2017 (1. Januar – 31. Dezember) ist davon auszugehen, dass es hinter 2016 (wärmstes Jahr) und vor den Jahren 2015 (drittwärmstes Jahr) und 2014 (viertwärmstes Jahr) auf dem zweiten Platz in der Rangliste der wärmsten Jahre landen wird. Damit sind die Jahre 2014 – 2017 die heißesten Jahre auf der Erde seit mindestens 100.000 Jahren [3].

Zwar ist auch für 2018 davon auszugehen, dass die Globaltemperatur die Rekordwerte des Jahres 2016 nicht erreichen wird [4], doch es gibt beunruhigende Indikatoren, die auf eine weitere Verschärfung der Klimaerwärmung hindeuten. Im November 2017 erreichte die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nach Berechnungen der NASA einen saisonbereinigten Höchststand von 407,22 ppm [5] und auch der anthropogene CO2-Ausstoß dürfte 2017 ein neues Rekordniveau erreicht haben [6]. Was dies beides für die Entwicklung der Globaltemperaturen der nächsten Jahrzehnte bedeutet, habe ich Anfang letzten Jahres im Artikel „Klimawandel: Die Erde kocht bereits“ ausführlich beschrieben, weshalb ich mir an dieser Stelle auf weitere Ausführungen verzichte.


Ähnliche Artikel:
Die Entwicklung der Globaltemperatur bis 2016 (www.mister-ede.de – 23.01.2017)

Einflussfaktoren auf das Klima und den Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)

Was ist Klima und Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)


[1] Datenreihe der NASA zur globalen Temperaturanomalie seit 1880 (Link zur Datenreihe auf nasa.gov)

[2] ebenda

[3] vgl. Die Entwicklung der Globaltemperatur bis 2016 (www.mister-ede.de – 23.01.2017)

[4] Einordnung des Wetters und Klimas des Jahres 2017 von Tagesschau.de (Link zum Beitrag auf www.ardmediathek.de)

[5] Messungen der NASA zur CO2-Konzentration in der Atmosphäre (Link zur Datenübersicht auf nasa.gov)

[6] Artikel vom 13.11.2017 auf Zeit-Online zum CO2-Ausstoß 2017 (Link zum Artikel auf www.zeit.de)

]]>
http://www.mister-ede.de/natur/2017-zweitwaermstes-jahr/8649/feed 0
Klimawandel: Die Erde kocht bereits http://www.mister-ede.de/politik/klimawandel-erde-kocht-bereits/7797 http://www.mister-ede.de/politik/klimawandel-erde-kocht-bereits/7797#comments Tue, 07 Feb 2017 19:39:21 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=7797 Weiterlesen ]]> Immer wieder wurde in der Vergangenheit das Ziel bekräftigt, die durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um so der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Doch am Ende konnten auch zahlreiche Klima-Gipfel und internationale Abkommen, wie das Kyoto-Protokoll, nichts daran ändern, dass sich der CO2-Ausstoß zwischen 1970 und 2015 von rund 15 Mrd. Tonnen pro Jahr auf über 35 Mrd. Tonnen mehr als verdoppelt hat [1]. Nach Messungen der NASA bzw. der US-Behörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) hat sich damit der CO2-Gehalt in der Atmosphäre von 0,28 ‰ im Jahr 1950 auf inzwischen 0,41 ‰ im Jahr 2016 erhöht [2]. Zum Vergleich: Vor 1950 lag der Wert für mindestens 400.000 Jahre nie über 0,3 ‰. Aber auch die Konzentration anderer Treibhausgase in der Atmosphäre hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. Lag der Methan-Anteil seit 800.000 Jahren bis in das 18. Jahrhundert nie über 700 ppb (parts per billion / Teilchen pro Milliarde Teilchen), wuchs er bis 1950 auf etwa 1.100 ppb und schoss seitdem auf aktuell zum Teil über 1.800 ppb in die Höhe [3].

Entsprechend hat sich die Atmosphäre bereits jetzt massiv verändert und zu einer Erderwärmung geführt. Nach Daten der NASA bzw. der NOAA lag die Globaltemperatur 2016 rund 1,3°C über der durchschnittlichen Globaltemperatur der Jahre 1901 – 1920 und selbst im vierjährigen Mittel der Jahre 2013 – 2016 ist die Globaltemperatur rund 1,1°C höher als noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts [4]. Einen solchen Temperaturanstieg in nur 100 Jahren gab es, zumindest in den letzten 250.000 Jahren, kein einziges Mal [5]. Wenn man ehrlich ist, muss man deshalb sagen, dass die Erde bereits jetzt am kochen ist.

Geht der Anstieg der Globaltemperatur in derselben Geschwindigkeit weiter wie seit 1980, liegt sie im Jahr 2050 bereits bei 2,5°C über dem Wert der Jahre 1901 – 1920. Doch auch ein noch schnellerer Anstieg ist angesichts der hohen Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre sowie diversen Rückkopplungseffekten nicht unwahrscheinlich.
Auch wenn es in den nächsten Jahren wieder etwas kälter werden kann als im Rekordjahr 2016, ist die Erwärmung des Erdklimas inzwischen vorgezeichnet. Nachdem Methan bis zu 15 Jahre und CO2 sogar bis zu 120 Jahre in der Atmosphäre verweilt [6], würde selbst ein vollständiger Stopp der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen nichts mehr an dieser Entwicklung ändern.
Umso tragischer ist jedoch, dass auch weiterhin Unmengen an Treibhausgasen zusätzlich in die Atmosphäre geblasen werden. Zwar wird versucht, die Emissionen nicht weiter anwachsen zu lassen, doch selbst wenn sie auf dem aktuellen Level stabilisiert werden können, wird sich damit die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre noch weiter erhöhen. Die Frage ist also nicht mehr, ob sich der Klimawandel verhindern lässt, sondern nur noch, in welcher Geschwindigkeit er voranschreitet und wie sich die Menschheit auf ihn einstellen kann.


Ähnliche Artikel:
Die Entwicklung der Globaltemperatur bis 2016 (www.mister-ede.de – 23.01.2017)

Einflussfaktoren auf das Klima und den Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)

Was ist Klima und Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)


[1] Bericht der EU-Kommission „Trends in Global CO2-Emissions“ von 2016, S. 13 (Link zur PDF auf ec.europa.eu)

[2] Messungen der NASA zur CO2-Konzentration in der Atmosphäre (Link zur Datenübersicht auf nasa.gov)

[3] Darstellung der NASA zur Methan-Konzentration in der Atmosphäre (Link zur Darstellung auf nasa.gov)

[4] Datenreihe der NASA zur globalen Temperaturanomalie seit 1880 (Link zur Datenreihe auf nasa.gov)

[5] Untersuchungen des Vostok-Eiskerns nach verschiedenen Methoden unter anderem von C. Lorius, J. Jouzel, C. Ritz, L. Merlivat, N.I. Barkov, Y.S. Korotkevitch und V.M. Kotlyakov. Eine Übersicht der Auswertungen sowie Datenreihen hierzu gibt es beim „National Climatic Data Center” der NOAA (Link zur Übersicht auf ncdc.noaa.gov)

[6] Erläuterung des Bundesumweltamtes zu den verschiedenen Treibhausgasen (Link zur Erläuterung auf www.umweltbundesamt.de)

]]>
http://www.mister-ede.de/politik/klimawandel-erde-kocht-bereits/7797/feed 0
Die Lüge vom Schutz der Kohlekumpels – Deutschland ist Nettoimporteur http://www.mister-ede.de/wirtschaft/schutz-der-kohlekumpels/7767 http://www.mister-ede.de/wirtschaft/schutz-der-kohlekumpels/7767#comments Sat, 04 Feb 2017 13:06:05 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=7767 Weiterlesen ]]> In Deutschland sind aktuell Kohlekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt über 40 GW elektrischer Energie am Netz – mehr als in Großbritannien, Polen und Italien zusammen. Sie sind für ein Viertel der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Allerdings wird eine Reduktion der Kohlekraftwerke in Deutschland immer wieder mit dem Hinweis auf die deutschen Kohlegebiete und drohende Arbeitsplatzverluste bei den Kohlekumpels abgewehrt. So kam es beispielsweise im Jahr 2015, als Sigmar Gabriel eine Klimaabgabe für die besonders dreckigen Kohlekraftwerke ankündigte, zu massiven Protesten der Kohlelobby, weil dies angeblich das Aus für den deutschen Kohlebergbau bedeuten würde.
Tatsächlich ist Deutschland allerdings der größte Nettoimporteur von Kohle in der EU [1]. Etwa ein Viertel des deutschen Kohlebedarfs wird also gerade nicht von den Kohlerevieren in Deutschland gedeckt, sondern durch zusätzliche aus dem Ausland eingeführte Kohle. Es ist also schlicht gelogen, dass eine Reduktion von Kohlekraftwerken in Deutschland automatisch zu Lasten der Kohleabbaugebiete, z.B. in der Lausitz, gehen würde. Zumindest 20 – 25% der Kraftwerke könnten problemlos stillgelegt werden, ohne damit die Kohlekumpels zu gefährden.


Ähnliche Artikel:
Konzept einer Emissions-Besteuerung im Energiesektor (www.mister-ede.de – 24.11.2014)

Klimabeitrag von Kohlekraftwerken: Zwingt Kohle-Lobby Gabriel in die Knie? (www.mister-ede.de – 08.06.2015)

Die Entwicklung der Globaltemperatur bis 2016 (www.mister-ede.de – 23.01.2017)


[1] Bericht der EU-Kommission „Trends in Global CO2-Emissions“ von 2016, S. 27 – 29 (Link zur PDF auf ec.europa.eu)

]]>
http://www.mister-ede.de/wirtschaft/schutz-der-kohlekumpels/7767/feed 0
Die Entwicklung der Globaltemperatur bis 2016 http://www.mister-ede.de/natur/entwicklung-globaltemperatur/6085 http://www.mister-ede.de/natur/entwicklung-globaltemperatur/6085#comments Mon, 23 Jan 2017 20:23:48 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=6085 Weiterlesen ]]> Bereits vor fünf Jahren hat sich dieser Blog mit der Entwicklung der globalen Temperatur auf der Erde auseinandergesetzt. Um die Daten auf den aktuellen Stand zu bringen, fließen hier nun die neuesten Daten der NASA aus dem Jahr 2016 ein, die ihrerseits auf Daten des GHCN (Global Historical Climatology Network) und Daten der US-Behörde NCDC (National Climatic Data Centers) beruhen. Daneben werden in diesem Artikel die Temperaturanomalien der letzten 200.000 Jahre anhand der Untersuchungen des Vostok-Eiskerns auf Basis von Auswertungen von Lorius, Sowers, Jouzel und anderen dargestellt und mit den Daten der NASA zusammengeführt.

Die globale Temperaturentwicklung (www.mister-ede.de – 16.03.2012)

Die Globaltemperatur von 1880 bis 2016 [1]:

Die Temperaturanomalien von 1880 bis 2016 auf Basis des Vergleichszeitraums 1951 bis 1980:

Die Temperaturanomalien von 1880 bis 2016 auf Basis des Vergleichszeitraums 1880 bis 1950:

Werden als Vergleichszeitraum nicht die Jahre 1951 bis 1980, sondern die Jahre 1880 bis 1950 verwendet, verschiebt sich die Kurve der Temperaturanomalie um 0,2 Grad Celsius nach oben, weil die Globaltemperatur im Zeitraum von 1880 bis 1950 um diesen Betrag niedriger lag.

Die Temperaturanomalien der letzten 10.000 bzw. 200.000 Jahre:

Die Untersuchungen des Vostok-Eiskerns beziehen sich auf Proben, deren Alter zunächst bestimmt werden muss. Die Altersbestimmungen von Lorius, Sowers, Jouzel und anderen sind dabei unterschiedlich, weshalb für die nachfolgenden Grafiken ein Mittelwert verwendet wird. Die jüngste Probe ist dabei etwa auf das Jahr 1950 zu datieren. Für jede dieser Proben wurde ein Wert für die lokale Temperaturanomalie bestimmt und hieraus von Jouzel et al. in „Climatic interpretation of the recently extended Vostok ice records” (1996) mit Hilfe anderer Daten ein Wert für die globale Temperaturanomalie errechnet [2].

Kombination der Daten aus den Vostok-Eiskern-Untersuchungen mit der NASA-Datenreihe:

Nachdem Jouzel aus den Daten der Vostok-Eiskern-Untersuchungen eine globale Temperaturanomalie errechnet, ist die Zusammenführung mit der von der NASA ausgewiesenen globalen Temperaturanomalie möglich. Allerdings verschiebt sich die Kurve der NASA-Datenreihe in der Grafik nach oben oder nach unten, je nachdem welcher Vergleichszeitraum für die Temperaturanomalien der NASA-Datenreihe verwendet wird.

Wird für die Werte der NASA-Datenreihe ein ähnlicher Zeitabstand gewählt wie bei den Proben aus den Vostok-Eiskern-Untersuchungen, also die grafische Verzerrung beseitigt, wird noch deutlicher, wie steil der Temperatur-Anstieg in den letzten 136 Jahren war. Nachdem überdies lediglich ein Mittelwert für die NASA-Datenreihe verwendet wird, ist der Wert für das einzelne Jahr 2016 sogar nochmals um 0,18 Grad Celsius höher als aus den Grafiken zu entnehmen ist.


Ähnliche Artikel:
Einflussfaktoren auf das Klima und den Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)

Klimawandel: Die Erde kocht bereits (www.mister-ede.de – 07.02.2017)

Was ist Klima und Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)


[1] Die Werte der NASA-Datenreihe weisen den Temperaturunterschied zum Vergleichszeitraum 1951-1980 aus. Für diesen Zeitraum wird eine Globaltemperatur von 14 Grad Celsius angenommen. (Link zur Datenreihe auf nasa.gov)

[2] Die Untersuchungen des Vostok-Eiskerns wurden nach verschiedenen Methoden unter anderem von C. Lorius, J. Jouzel, C. Ritz, L. Merlivat, N.I. Barkov, Y.S. Korotkevitch und V.M. Kotlyakov durchgeführt. Die Ergebnisse sind in diversen Büchern aufgearbeitet. Eine Übersicht der Auswertungen sowie Datenreihen hierzu gibt es beim „National Climatic Data Center” der US-Behörde „National Oceanic and Atmosperic Administration” (Link zur Übersicht auf ncdc.noaa.gov)

]]>
http://www.mister-ede.de/natur/entwicklung-globaltemperatur/6085/feed 0
Gedanken zur Nutzbarmachung des Weltraums http://www.mister-ede.de/natur/nutzbarmachung-weltraum/5991 http://www.mister-ede.de/natur/nutzbarmachung-weltraum/5991#comments Fri, 13 Jan 2017 07:37:08 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=5991 Weiterlesen ]]> Es ist keine 100.000 Jahre her, als der moderne Mensch Afrika verließ und die Welt besiedelte. Seit 50.000 Jahren gibt es Höhlenmalereien, vor 20.000 Jahren beginnt die gezielte Bewirtschaftung von Ackerflächen und 5.000 v. Chr. gibt es bereits kleine Städte und Siedlungen. Zur Zeitenwende existieren staatsähnliche Reiche und Handelsnetze von Schottland bis China und dank Schrift und Lehre ist bereits 1.000 n. Chr. eine breite Wissensschaft vorhanden. Später kommen dann zahlreiche Universitäten und Forschungseinrichtungen hinzu und im 15. Jahrhundert werden mit der Seefahrt die Kontinente endgültig verbunden und die Erde vollends erschlossen. Im 18. Jahrhundert startet dann die industrielle Revolution, im 19. Jahrhundert fahren die ersten Züge durch die Landschaft und sind die ersten Autos auf den Straßen unterwegs. 1950 hat die kommerzielle Luftfahrt ihren Durchbruch hinter sich, der Mond wird einige Jahre später besucht und heute kreisen Raumstationen und Satelliten um die Erde. Sollte sich die Menschheit also nicht ausversehen selbst auslöschen, wird sich als nächstes die Frage stellen, wie wir in den Weltraum oder zu anderen Planeten vorstoßen können.

Nachdem ich jedoch nur rudimentäre Physikkenntnisse aus meiner Schulzeit habe, folgt hier nun lediglich eine lose Anordnung von Gedanken zur Nutzbarmachung oder gar Besiedlung des Weltraums. Ersteres dürfte allerdings bei der für das menschliche Leben so ungeeigneten Umgebung vermutlich dem Zweiten vorausgehen. So könnten beispielsweise Robotertechnik, Fernsteuerung oder vielleicht auch gänzlich autonome Systeme den Bau eines Mondhotels ermöglichen, in dem dann später der zahlende menschliche Kunde Urlaub macht.

Solarkraftwerk im Weltall:

Auf der Erde kann eine Solarzelle nur einige Stunden am Tag von der Sonne bestrahlt werden und durch die Installation geht anderweitig nutzbare Erdoberfläche verloren. Im Weltraum ist hingegen eine dauerhafte Sonneneinstrahlung gegeben und eine Installation von Solarzellen ohne Verbrauch von Fläche auf der Erde möglich.
Sofern meine Rechnung stimmt und von der Solarkonstanten von 1,37 kW/m² ankommender Energie auf der Erde auf einen ähnlichen Wert in der näheren Umgebung der Erde (5.000 – 50.000 km) geschlossen werden kann, sollte pro Erdenjahr im All eine Sonnenenergie von 12.000 kWh/m² zur Verfügung stehen. Bei einem in Zukunft vielleicht mal erreichbaren Wirkungsgrad einer Solarzelle bei der Umwandlung in elektrische Energie von 50% können somit pro Jahr je Quadratmeter Solarzellen grob 6.000 kWh an Sonnenenergie ausgebeutet werden. Geht man von einer Lebensdauer dieser modernen Solarzellen von 50 Jahren aus, lassen sich dann mit einem Quadratmeter Solarzellen grob 300.000 kWh einfangen. Bei einem Preis von 10 Cent je Kilowattstunde entspricht das einem Wert von 30.000 Euro. Bei einem weiter optimierten Wirkungsgrad von 60%, einer Lebensdauer von 100 Jahren und einem Strompreis von 20 Cent liegt der kalkulierte Stromwert sogar bei 144.000 Euro je m².
Natürlich können in dieser Entfernung zur Erde auch andere Techniken in Betracht kommen, die sich gegebenenfalls die Beschaffenheit der Erdumgebungen zu Nutze machen können (Space Tether [1]). Sieht man von der Frage der Verwendung dieser Energie ab, könnte es deshalb in der Zukunft volkswirtschaftlich wie betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, die Energieproduktion ins All zu verlagern. Und sofern es korrekt ist, dass der Transport von einem Kilogramm von der Erde zur Internationalen Raumstation ISS (500 km Entfernung zur Erde) schon heute für 20.000 Euro zu haben ist und Solaranlagen immer leichter werden, scheint mir das tatsächlich gar nicht so fern.

Stromtankstelle für Elektroraumschiffe:

Wenn es im Weltraum z.B. in 5.000 und 50.000 km Entfernung zur Erde ein solches Solarkraftwerk geben würde, könnte daran eine Stromtankstelle für Elektroraumschiffe angeschlossen werden, so dass z.B. ein Pendelverkehr zum 400.000 Kilometer entfernten Mond mit geringem Ressourcenverbrauch auf der Erde möglich wird. Mit Robotern könnten dort dann Rohstoffe abgebaut oder Produktionsanlagen errichtet werden.

Eine ökologische Himmelsplattform:

Wenn die Schwaben einen Bahnhof unter die Erde verlegen können, dann sollte es doch auch möglich sein, eine ökologische schwebende Himmelsplattform in 3, 5, 10 oder vielleicht sogar 20 oder 30 Kilometern Höhe zu installieren, z.B. über dem Meer. Eine Idee könnte ein überdimensionaler Ballon oder je nach Zielsetzung auch Rettungsring gefüllt mit Helium oder einem anderen Gas sein, an dem eine Plattform, z.B. mit einer Schleudervorrichtung für den Senkrechtstart eines Raumschiffs, befestigt ist.


Interessant wäre natürlich nun zu wissen, ob so etwas theoretisch geht und wenn ja, mit welcher Traglast und bis zu welcher Höhe das funktionieren würde. Bei einem Durchmesser der Plattform von 10 km und einem inneren Radius des tragenden Schlauches von 1 km, müsste sich das Volumen so annähernd auf (2 * 5 km * π) * (1² km² * π) = 98,7 km³ = 98.700.000.000 m³ belaufen.
Um die Dimensionen zu begreifen, wäre es also sinnvoll herauszufinden, welche Tragkraft bzw. Höhe ein Ballon (als Kugel ca. 5,5 km Durchmesser) oder Rettungsring mit rund 100 Milliarden Kubikmetern Volumen erreicht, wenn er mit Helium oder einem anderen Gas gefüllt wird. Wenn mir also jemand mit Physik-Know-how weiterhelfen kann, gerne auch unter der Annahme von Nebendingung, beispielsweise bezüglich der Innen- oder Außentemperatur, ist er herzlich eingeladen, sich zu melden.
Aber auch wenn ich kaum Ahnung von Physik habe, gehe ich schon davon aus, dass so eine Plattform erst mal steigen würde. Und ich denke, die Höhe wird dann irgendwie davon abhängen, wie viel Gewicht man an diesen Ballon oder Rettungsring dranhängt. Wenn dahinter soweit kein Denkfehler steckt oder schon die Volumenberechnung grob falsch ist, wäre es also interessant zu wissen, welches Gewicht ein solcher Ballon dann bei 3, 5, 10, 20 oder 30 km Höhe tragen könnte.

Ökologischer Aufzug für eine Himmelsplattform:

Mit einem ähnlichen Prinzip wie der ökologischen Himmelsplattform könnte auch ein Aufzug gebaut werden. Ein mit Gas gefüllter Ballon, der den Schwebezustand erreicht, erhält eine zusätzliche Druckkammer, in die Luft mit Überdruck hinein- oder bis zum Vakuum herausgepumpt werden kann. So müsste das Gewicht des Ballons für Auf- und Abstiege veränderbar sein und ein Elektromotor mit Propellern könnte den Ballon zusätzlich steuern. Güter oder Waren könnten auf diese Weise ökologisch vertretbar auf eine wie auch immer aussehende Himmelsplattform befördert werden. Flugzeuge, Raketen oder gar Raumschiffe müssten dann vielleicht nicht mehr am Boden starten oder dort landen und könnten auf diese Weise Treibstoff einsparen. Natürlich gibt es aber auch hier bereits viele andere Ideen, wie zum Beispiel ein Weltraumlift [2].

Schleudervorrichtung auf einer Himmelsplattform:

Die wesentliche Frage ist natürlich, wie viel Gewicht eine wie auch immer aussehende ökologische Himmelsplattform tragen könnte. Nachdem aber bereits ein Zeppelin einige Hundert Kilo auf ein paar Tausend Meter Höhe heben kann, nehme ich schon an, dass eine Großkonstruktion mit z.B. 100 Kubikkilometern Volumen einige Hundert Tonnen tragen könnte. Wenn man davon einen Teil für eine Schleudervorrichtung zum Senkrechtstart von Raumschiffen oder zum Start von Flugzeugen nutzen würde, müssten diese weniger Treibstoff mit sich führen bzw. für den Start aufwenden. Kann auf diese Weise Kerosin oder Raketentreibstoff durch eine Beschleunigungsmethode mit Ökostrom ersetzt werden, ließe sich der Transport von Gütern ins Weltall oder von Waren in Flugzeugen umwelt- und ressourcenschonender und insofern volkswirtschaftlich günstiger gestalten.

Energietransport zur Erde:

Sofern wir nicht genügend saubere Möglichkeiten finden, um ausreichend Energie auf der Erde selbst zu produzieren, stellt sich die Frage, ob wir Energie z.B. aus einem Solarkraftwerk im All auf die Erde transportieren könnten. Die Batterie eines der Tesla-Automodelle speichert grob 60 kWh und wiegt rund 400 Kilogramm [3]. Um also die jährliche Energiemenge von einem Quadratmeter eines Solarkraftwerks im Weltall zu speichern, bräuchte es grob 100 solcher Batterien mit einem Gewicht von insgesamt 40 Tonnen! Selbst wenn es gelingt, dieses Verhältnis um den Faktor 1.000 zu verbessern, bleiben noch immer 40 kg Batterien, die transportiert werden müssten, um 6.000 kWh in dieser Speicherform von einem wie auch immer gearteten Kraftwerk im All zur Erde zu bringen.
Eine andere Möglichkeit könnte die Umwandlung von Stoffen, also z.B. die Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff sein. 1kg Wasserstoff hat allerdings auch nur eine Energiedichte von 33kWh, weshalb ich mir hier einen ökonomisch sinnvollen Energietransport zur Erde ebenfalls noch nicht vorstellen kann.

Möglicherweise könnte aber bei einem Energiebedarf auf der Erde anstelle von Solarzellen auch eine Spiegelkonstruktion eingesetzt werden, welche die Sonnenenergie aus dem All gebündelt auf einen Punkt auf der Erde, z.B. eine riesige Himmelsplattform über dem Atlantik lenkt. Um sich die Dimensionen vorzustellen, kann man sich einen Globus nehmen. Im Abstand von etwa drei Erddurchmessen bleiben Objekte stationär über der Erde schweben [4] und dort könnte der Spiegel auch bereits vor Sonnenaufgang und noch nach Sonnenuntergang bzw. je nach Position auch konstant zu jeder Zeit angestrahlt werden. Nimmt man die Fläche der Niederlande, grob 200 * 200 km = 40.000 km² = 40.000.000.000 m², als Spiegelfläche, dann kämen dort pro Jahr im Idealfall 0,012 GWh/m² * 40.000.000.000 m² = 480.000.000 GWh = 480.000 Terawattstunden Sonnenergie an. Selbst wenn nach Spiegelung, Atmosphäre und sonstigen Verlusten nur 1% dieser Energie in einem gebündelten „Sonnenstrahl“ übrig bliebe, kämen somit immer noch 4.800 Terawattstunden im Jahr auf der Erde an, die dann mit Solarthermie oder Solarzellen in elektrischen Strom umgewandelt werden könnten. Bei einem Wirkungsgrad von 25% blieben dann 1.200 Terawattstunden übrig, mehr als der jährliche Strombedarf von ganz Deutschland.

Verdunklung von Polkappen oder Gletschern:

Je nach Größe, Abstand und Position könnten mit einem Solarkraftwerk im Weltall die Polkappen der Erde, sobald sie die sonnenzugewandte Seite erreichen, etwas abgedunkelt werden. Vielleicht kann so die Temperatur dort künstliche gesenkt werden, falls dies klimatechnisch sinnvoll ist. Ähnlich könnten Himmelsplattformen in einer Höhe von wenigen Hundert Metern die Sonneneinstrahlung z.B. über einem Alpengletscher verringern.

Vielleicht ein Versuch:

Aus meiner Sicht wäre es spannend, eine mit Solarzellen und Akkus bestückte Scheibe (Radius: 500 Meter), die an einem oder mehreren mit Elektromotor und Propellern gesteuerten Helium-Ballons befestigt ist, über einer freien Fläche in unterschiedlichen Höhen schweben zu lassen. Im Prinzip wäre das eine Art angepasster überdimensionaler Zeppelin, mit einer darunter hängenden Plattform, so dass z.B. bei einem künftigen Einsatz zum Abdunkeln eines Alpengletschers über den Tag dem Sonnenstand für den richtigen Schattenwurf gefolgt werden kann.
Es wäre dabei zunächst interessant zu sehen, wie sich eine solche Konstruktion mit Wolken und Wetter verträgt und dann später auch, ob sich Gletscher damit tatsächlich schützen oder wiederherstellen lassen. Mit dem überschüssigen Solarstrom könnten auf der Scheibe außerdem Akkus geladen werden, die aus geringer Höhe auf- bzw. abgeseilt werden.


Ähnliche Artikel:
Einflussfaktoren auf das Klima und den Klimawandel (www.mister-ede.de – 16.03.2012)

Die globale Temperaturentwicklung (www.mister-ede.de – 16.03.2012)


[1] Wikipedia-Artikel zum Space Tether (Link zum Artikel auf wikipedia.org)

[2] Wikipedia-Artikel zum Weltraumlift (Link zum Artikel auf wikipedia.org)

[3] Wikipedia-Artikel über Tesla Motors (Link zum Artikel auf wikipedia.org)

[4] Wikipedia-Artikel zur geosynchronen Erdumlaufbahn (Link zum Artikel auf wikipedia.org)

]]>
http://www.mister-ede.de/natur/nutzbarmachung-weltraum/5991/feed 0
StandPUNKT: Der globale deregulierte Kapitalismus funktioniert nicht! http://www.mister-ede.de/wirtschaft/deregulierter-kapitalismus/4975 http://www.mister-ede.de/wirtschaft/deregulierter-kapitalismus/4975#comments Wed, 13 Apr 2016 19:20:04 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4975 Weiterlesen ]]> Der globale deregulierte Kapitalismus ist kein funktionierendes Wirtschaftssystem. Er funktioniert jetzt für eine wohlhabende Elite, zu der bei einer weltweiten Betrachtung natürlich auch deutsche Normalverdiener zählen. Er funktioniert aber nicht für alle und schon gar nicht auf Dauer. Er funktioniert nicht für die Hälfte der südeuropäischen Jugend, die unverschuldet arbeitslos und ohne Perspektive ist, er funktioniert nicht für fast eine Milliarde Menschen, die unter Mangelernährung leiden, und er funktioniert nicht in Bezug auf unsere Umwelt, bei verseuchten Böden, Überfischung oder wachsenden Treibhausgasemissionen.


Ähnliche Artikel:
Die Wettbewerbsfähigkeit: Täuschung der Relation (www.mister-ede.de – 27.02.2014)

Die Konzentration wirtschaftlicher Macht (www.mister-ede.de – 17.07.2014)

Der Zusammenhang von Bonität und Rentabilität (www.mister-ede.de – 08.06.2012)

]]>
http://www.mister-ede.de/wirtschaft/deregulierter-kapitalismus/4975/feed 0
Richtungsstreit und verlorenes Wählervertrauen: Die SPD im Abwärtstrend http://www.mister-ede.de/politik/die-spd-im-abwaertstrend/4951 http://www.mister-ede.de/politik/die-spd-im-abwaertstrend/4951#comments Sun, 10 Apr 2016 15:37:34 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4951 Weiterlesen ]]> Als Sigmar Gabriel auf dem SPD-Bundesparteitag im Dezember 2015 von den Delegierten mit nur 74% der Stimmen als Parteivorsitzender wiedergewählt wurde, schleuderte er den Kritikern seines Kurses entgegen: „Mit der Wahl ist es dann auch entschieden, liebe Genossinnen und Genossen!“
Ähnlich sehen das aber anscheinend auch die Wähler, die diese Haltung mit historisch schlechten Ergebnissen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt quittierten und die SPD im Bundestrend nur noch auf etwas über 20% bringen. Zu den schlechten Umfragewerten kommt allerdings auch ein Vertrauensverlust gegenüber der SPD hinzu, der nicht nur auf früheres Handeln zurückzuführen ist.

Ein Beispiel hierfür ist die scharfe Kritik der SPD vor der letzten Bundestagswahl an Merkels Umgang mit den Abhörskandalen, von der nach der Wahl nur noch wenig zu hören war. Im Gegenteil wurde sogar die allgemeine Vorratsdatenspeicherung mitgetragen, obwohl im Wahlprogramm noch festgehalten war, dass der Umgang mit Verbindungsdaten auf die Verfolgung schwerster Straftaten beschränkt sein soll.
Genauso ist bei der Energiewende eine Enttäuschung zu spüren, nachdem von der versprochenen Entlastung der privaten Stromkunden wenig zu spüren ist. Während die Bürger inzwischen sogar weitere Milliardensubventionen für die Energieriesen zahlen müssen, verschwanden beispielsweise die Idee eines eigenen Energiewendeministeriums oder das Instrument der Klimaabgabe einfach wieder in den Schubladen. Und auch beim Atomausstieg führen die Meldungen über eine unsichere Finanzierung der Atommüllendlagerung nicht gerade zu besonderem Vertrauen, weil jeder weiß, dass eine Finanzierungslücke am Ende wieder von den Bürgern ausgeglichen werden muss.

Am größten dürfte die Enttäuschung zahlreicher SPD-Wähler aber wohl über die Kursänderung in Bezug auf TTIP und CETA sein. Hunderttausende Bürger engagieren sich seit Jahren gegen die beiden Freihandelsabkommen und bis zur Wahl stand die SPD fest an der Seite der TTIP-Gegner. Doch nach der Wahl müssen diese nun sehen, dass Vizekanzler, Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzender Gabriel genau jene zuvor scharf kritisierten Abkommen mit vorantreibt. Auch wenn es innerhalb der SPD noch immer massiven Widerstand gegen TTIP gibt, was sich eben auch im Wahlergebnis für Sigmar Gabriel ausdrückt, werden sich wieder einige Wähler neuorientieren. Und mit Linken, Grünen und der AfD stehen auch schon passende Alternativen verteilt über das gesamte politische Spektrum parat, die TTIP weiterhin ausdrücklich ablehnen.

Nun kann man im ersten Reflex natürlich sagen, Politik macht man aus Überzeugung und man darf sich nicht nur nach dem Wählerwillen richten, allerdings zeigen die angeführten Beispiele, dass eben nicht die Bürger oder die Wähler die Haltung geändert haben, sondern die SPD in der Bundesregierung. Mit diesen Kursänderungen, die nicht gerade den Vorstellungen der SPD-Anhänger und auch nicht den Forderungen der Sozialdemokraten vor der Bundestagswahl entsprechen, lässt sich aber vermutlich weder Vertrauen aufbauen noch die Parteibasis mobilisieren noch die Wählerschaft überzeugen. Sollte bei den Bundestagswahlen eine erneute Wahlniederlage folgen, weil die Menschen im Land eben doch nicht jeden politischen Schwenk einer Parteispitze mitmachen, müsste man tatsächlich festhalten: „Mit der Wahl ist es dann auch entschieden, liebe Genossinnen und Genossen!“


Ähnliche Artikel:
Die mangelnde Aufarbeitung der Wahlniederlagen der SPD der letzten Jahre (www.mister-ede.de – 12.04.2016)

Der europapolitische Blindflug von Schwarz-Rot (www.mister-ede.de – 28.11.2013)

]]>
http://www.mister-ede.de/politik/die-spd-im-abwaertstrend/4951/feed 0
RWE und E.ON: Der Lack ist ab http://www.mister-ede.de/wirtschaft/rwe-und-eon-der-lack-ist-ab/4643 http://www.mister-ede.de/wirtschaft/rwe-und-eon-der-lack-ist-ab/4643#comments Sun, 18 Oct 2015 19:14:04 +0000 MisterEde http://www.mister-ede.de/?p=4643 Weiterlesen ]]> Anfang des Jahres war die Welt der Energiekonzerne noch in Ordnung. Innovationsfreudig und zukunftsfähig präsentierten sich E.ON und RWE in zahlreichen Werbe- und Imagekampagnen. Doch all der schöne Schein wurde nun binnen weniger Monate zerstört und auch die Rahmenbedingungen haben sich für die beiden Unternehmen deutlich verschlechtert.

Als die Bundesregierung im Frühjahr Wege zur Minderung der deutschen CO2-Emissionen suchte, stemmten sich die beiden Stromriesen, die nach eigener Aussage eigentlich voRWEg gehen wollten, mit aller Macht gegen ihren Beitrag zur Emissionsreduktion und lehnten die von Wirtschaftsminister Gabriel vorgeschlagene Klimaabgabe für Kohlekraftwerke strikt ab. Doch mit dem kategorischen Nein haben die Konzerne nicht nur ihre Gestaltungsmöglichkeiten verschlafen, sondern auch ihr Image verspielt, so dass mittlerweile selbst die Katholische Kirche reformfähiger und fortschrittlicher wirkt als RWE und E.ON. Entsprechend irritiert reagierten daher auch im Sommer Großinvestoren, wie der milliardenschwere Norwegische Staatsfonds, der von RWE ein Umdenken in Bezug auf die Kohleverstromung einforderte [1].
Überdies setzen die seit dem Frühjahr steigenden Zertifikatpreise für den CO2-Ausstoß die konventionelle Stromerzeugung der beiden Konzerne unter Druck und auch die im Juli vom Europaparlament beschlossene Reform des Emissionshandels [2], die ab 2019 greift, hat die Aussicht für E.ON und RWE weiter eingetrübt.

Allerdings ist der Lack nicht nur mit Blick auf die Kohlekraftwerke ab, sondern ebenso bei der Atomsparte dieser Unternehmen. Auf der einen Seite werden die bislang sicheren Gewinne aus dem Atomgeschäft in den nächsten Jahren wegfallen und auf der anderen Seite stehen den Konzernen künftig Milliardenkosten für Rückbau und Endlagerung ins Haus. Nachdem schon seit einiger Zeit darüber spekuliert wird, ob die Rückstellungen für diese Aufgaben tatsächlich ausreichen, heizt nun auch noch ein jüngst für das Bundeswirtschaftsministerium erstelltes Gutachten diese Diskussion an [3].
Daneben zeigt der gescheiterte Umstrukturierungsversuch von E.ON, der wohl auch dazu dienen sollte, die aus dem Atomgeschäft resultierenden Risiken in ein Tochterunternehmen auszulagern, dass in diesem Zusammenhang erhebliche Unsicherheiten für die Konzerne existieren.

Insgesamt machen damit die beiden Stromriesen einen ähnlich desolaten Eindruck wie der einstmals große Kaufhauskonzern Karstadt, der die Zeichen des Internetzeitalters viel zu lange nicht erkannte und mit seinem sturen Festhalten an den alten Geschäftskonzepten in die Pleite schlitterte.
Zwar haben E.ON und RWE noch immer ein gewisses Eigenkapitalpolster, allerdings wurden durch die Entwicklungen der letzten Monate auch die Gefahren für die Zukunft dieser Unternehmen unübersehbar. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass der Aktienkurs von E.ON von etwa 14 Euro im Frühjahr auf rund 7 Euro Ende September nachgegeben hat und im gleichen Zeitraum die Aktie von RWE von rund 25 Euro auf unter 10 Euro eingebrochen ist. Erst Gerüchte über mögliche staatliche Beihilfen [4] für die unbeweglichen Energieriesen haben diese Talfahrt vorerst stoppen können. Ob es am Ende aber zu einem solchen Eingreifen des Wirtschaftsministers kommt, bleibt im Gegensatz zum Atomausstieg, der Atommüllendlagerung, der Reform des Emissionshandels und den Einsparvorgaben für den CO2-Ausstoß ungewiss. Sowohl RWE als auch E.ON wären daher gut beraten, ihre Zukunftsfähigkeit deutlich zu verbessern, anstatt weiterhin auf alte Konzepte und Hochglanzwerbung zu setzen.


Ähnliche Artikel:
Der Klimabeitrag für Kohlekraftwerke und die Bedenken der Gegner (www.mister-ede.de – 15.05.2015)

Vorstoß des Wirtschaftsministers zur CO2-Reduktion bei alten Kohlekraftwerken (www.mister-ede.de – 29.03.2015)


[1] Artikel des manager magazins vom 6.5.2015 (Link zum Artikel auf www.manager-magazin.de)

[2] Artikel auf Spiegel-Online vom 8.7.2015 (Link zum Artikel auf www.spiegel.de)

[3] Artikel von BR24 vom 10.10.2015 (Link zum Artikel auf www.br.de)

[4] Börsennachrichten der ARD vom 2.10.2015 (Link zum Artikel auf boerse.ard.de)

]]>
http://www.mister-ede.de/wirtschaft/rwe-und-eon-der-lack-ist-ab/4643/feed 0