SPD und Grüne wollen SWR stärken

Die rot-grüne Landesregierung aus Rheinland-Pfalz und die grün-rote Landesregierung aus Baden-Württemberg wollen mit einem neuen Staatsvertrag den öffentlich-rechtlichen SWR stärken. Neben einer veränderten Gremienzusammensetzung soll nach einem SWR-Bericht zukünftig auch die Einbindung der neuen Medien Ziel des Staatsvertrages sein.

Unter anderem soll der direkte Einfluss der Politik auf den Sender reduziert werden. Die politische Abhängigkeit öffentlich-rechtlicher Medienanstalten von den politisch Verantwortlichen ist sowohl im ZDF (Brender), als auch beim BR (CSU-Anruf) oder dem MDR (Hilder) immer wieder deutlich geworden. Durch einen Rückzug der Regierungsvertreter aus den verantwortlichen Gremien des SWR würde die Unabhängigkeit der Medienanstalt deutlich gestärkt.

Gleichzeitig soll durch die Entscheidung ein weiterer Schritt zur Integration aber auch zur Gleichstellung gegangen werden. Neben einer Frauenquote im Verwaltungsrat, ist auch eine Beteiligung von muslimischen Verbänden bzw. Sinti und Roma angedacht.

Die mediale Ausrichtung, die Stärkung der Unabhängigkeit und die bessere gesellschaftliche Repräsentation sind positiv zu bewerten. Etwas verwundert bin ich dennoch, dass alle Beteiligten in die Gespräche eingebunden werden sollen, die Gruppe der Zuschauer oder Nutzer aber keine Erwähnung findet. Vielleicht sollte sich der SWR überlegen, ob er z.B. im Bereich des Internets mit Zuschauern und Nutzern ein Programm oder eine Plattform schaffen will (bottom-up), oder lediglich für die Zuschauer (top-down).

Bericht des SWR vom 20.11.2012 (www.swr.de)

Artikel der Stuttgarter-Zeitung vom 20.11.2012 (www.stuttgarter-zeitung.de)


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