Der Presseclub (WDR)

Gesamtnote: 1,5

Der Presseclub ist eine traditionsreiche Informations- und Diskussionssendung des WDR. Er wird jeden Sonntag um 12 Uhr auf Phoenix und ARD live übertragen. Wie auch bei anderen Sendungen wird ein aktuelles gesellschaftliches Thema aus der vergangenen Woche diskutiert. Im Unterschied zu anderen Diskussionssendungen sind aber die Gäste nicht selbst in die jeweiligen Geschehnisse involviert, sondern, wie der Name „Presseclub“ schon sagt, Journalisten.

Zusätzlich zu den Journalisten im Studio können sich auch Zuschauer nach der 45-minütigen Sendungen in das Studio stellen lassen, um dort ihre Frage loszuwerden. Für diesen „Presseclub Nachgefragt“ bleiben die Gäste noch weiter 15 Minuten im Studio, um dann die Fragen der Zuschauer zu beantworten. Damit ermöglichte der Presseclub schon vor über 20 Jahren, also lange vor den heutigen Mitmach-Sendungen, eine Zuschauerpartizipation.

Thematisch werden sowohl politische Entscheidung, wirtschaftliche Entwicklung oder sonstige gesellschaftliche Phänomene betrachtet. So war die Schleckerinsolvenz genauso Thema wie die Mordserie des NSU.

Besonders hervorzuheben ist die gezielte Gesprächsführung von Moderator Jörg Schönenborn bzw. seinen Kollegen. So werden zu einem Thema die wesentlichen Aspekte beleuchtet, ohne dass dies zu einem Durcheinander der Information führt. Dem Zuschauer wird damit ein umfassendes Bild geboten, auch wenn natürlich innerhalb der Sendezeit nicht alle Aspekte behandelt werden können.
Desweitern führt die journalistische Betrachtung von außen dazu, dass im Presseclub eine sachliche und aufklärende Atmosphäre entsteht. In vielen anderen Diskussionssendungen fehlt diese Sachlichkeit, weil die Diskutanten gegeneinander und nicht miteinander diskutieren. Die Folge ist dann häufig ein unsachlicher und polemischer Schlagabtausch zwischen den Gästen, der die Zuschauer nicht weiterbringt. Anders ist dies hier beim Presseclub, der meist über die ganze Sendung hinweg ein Niveau erreicht, welches für eine Fernsehdiskussion äußerst hoch ist.

Auch der Verzicht auf das Einspielen von Beiträgen und das eher minimalistische Studio zeugen davon, dass die Ausrichtung auf die Debatte das Ziel der Sendung ist. Die meisten anderen Sendungen müssen erst mit „witzigen Einspielern“ aufgepeppt werden um die Attraktivität zu sichern. Beim Presseclub hingegen ist die Diskussion aus vorgenannten Gründen schon attraktiv genug.

Gelegentlich wird statt dem Presseclub der „internationaler Frühschoppen“ mit ausländischen Journalisten und internationalem Thema übertragen. Hierbei handelt es sich aber um genau dasselbe Konzept. Im Grunde ist der internationale Frühschoppen, dessen Erstsendung am 30. August 1953 stattfand, der Vorgänger des Presseclubs, welcher erst ab 1987 zu sehen war. (Quelle: Phoenix, wikipedia)

Wikipedia-Eintrag zum Presseclub (wikipedia.org)

Presseclub (www.phoenix.de)

Internationaler Frühschoppen (www.phoenix.de)

Bewertung:

Sendungskonzept: Interaktiver Polittalk

Thematische und inhaltliche Ausgestaltung: 1,5

Form der Sendung und mediales Angebot: 1,5

Darstellung der Themen und Moderation: 1,0

Gesamtnote: 1,5

Internetauftritt des Presseclub (www.wdr.de)

Zuletzt geändert am 23.01.2015:


Weitere Bewertungen von Sendungsformaten auf www.mister-ede.de

Diskussion:

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>