Hilfslieferungen aus Russland sind wünschenswert

Sofern es möglich ist, die Hilfslieferungen durch ukrainische Verantwortliche unter Aufsicht der OSZE an einem nördlichen Grenzübergang außerhalb des Krisengebietes, z.B. in Charkiw, zu kontrollieren, bevor sie nach Donezk oder Lugansk verbracht werden, sollte das Angebot unverzüglich angenommen werden. Bereits seit einigen Wochen berichten Medien, dass Donezk mit mehreren hunderttausend Einwohnern von der Außenwelt abgeschnitten ist. Wenn es eine Chance gibt, die humanitäre Katastrophe zu lindern, dann muss diese genutzt werden, auch wenn damit ein Zeitgewinn für die Separatisten in Kauf genommen wird.

Gleichwohl muss aber auch nach einer Kontrolle des Hilfskonvois klar sein, dass die Fahrzeuge zum Beispiel für eine schnelle Truppenbewegung oder für einen Abtransport von Material oder Soldaten in der Krisenregion genutzt werden könnten. Eventuell besteht aber die Möglichkeit, die Fahrzeuge nicht auf einmal in das Krisengebiet zu schicken, sondern über einen Korridor pendeln zu lassen. Dies könnte dann auch genutzt werden, um in anderer Richtung Flüchtlinge aus Donezk zu evakuieren.

Lässt sich Russland allerdings nicht auf die genannten Bedingungen für den Hilfskonvoi ein, wäre eine Ablehnung aus Kiew nachvollziehbar. Auch wenn Hilfslieferungen aus Russland wünschenswert sind, wird erst die Bereitschaft, die Hilfe mit der ukrainischen Führung zu koordinieren, zeigen, ob das Hilfsangebot von Mütterchen Russland tatsächlich von Humanismus oder doch von Zynismus geprägt ist. Letzteres wäre der Fall, wenn man die benötigte humanitäre Hilfe mit Verweis auf die völlig legitimen Forderungen einer souveränen Ukraine verweigern würde.

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