Dijsselbloem verkündet Zahlungsstopp für Griechenland

Es ist der denkwürdige Auftritt eines sichtlich angespannten Euro-Gruppen-Chefs als Insolvenzverwalter der gescheiterten Austeritätspolitik. Auf einer Pressekonferenz am heutigen Nachmittag erklärte Jeroen Dijsselbloem, Vorsitzender der Euro-Gruppe, dass das Gremium bereits vor dem griechischen Referendum Fakten schaffen wird. Obwohl Griechenland die Bedingungen der Euro-Gruppe akzeptiert hat, wird eine Verlängerung der Hilfsprogramme bis zum Referendum definitiv ausgeschlossen. Dies begründet Dijsselbloem mit der mangelnden Glaubwürdigkeit der Athener Regierung. Damit besiegelt die Euro-Gruppe, noch bevor die Bürger Griechenlands überhaupt abstimmen konnten, den Zahlungsausfall Griechenlands, das seine IWF-Kredite nicht mehr begleichen kann und in der Folge in den Staatsbankrott rutscht.
Auf Fragen nach dem dann noch vorhandenen Sinn des griechischen Referendums verwies Dijsselbloem auf die Regierung in Athen. Auch Fragen zur politischen Verantwortung für den Milliardenverlust europäischer Steuergelder ließ er unbeantwortet. So sieht wohl das glanzlose Ende des einstigen Integrationsprojektes Euro aus.


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