FDP erreicht bei „log in“ 36% – Tendenziöse Gästeauswahl

Ein fulminanter Höhenflug der FDP hat seit diesem Frühjahr eingesetzt. Sofern man von einer Wahlsondersendung zur NRW-Landtagswahl absieht, dann sind seit dem 21.03.2012 insgesamt 25 Politiker in der Sendung „log in“ aufgetreten. Darunter befanden sich vier Unionspolitiker und vier Politiker der Linkspartei, zwei Piraten, fünf Grüne, gerade mal ein Politiker der SPD, aber sage und schreibe neun FDP-Politiker, sofern man den Vorsitzenden der Nachwuchsorganisation dazu zählt.

So erreicht die FDP mit einer Traumquote von 36% eine Präsenz, die nicht vermuten lässt, dass die Partei in sechs Landesparlamenten gar nicht mehr vertreten ist. Auch die Grünen können sich nicht über zu wenig Präsenz beklagen. Unter die Räder kommt bei der Gästeauswahl die SPD. Bei einem Anteil von gerade mal 4% lässt sich schon eine gewisse Tendenz erkennen. Es ist auch nicht so, dass dieser Anteil in den Monaten zuvor höher gewesen wäre. Im gesamten März und Februar war ebenfalls kein Sozialdemokrat in der Show. Leidglich zu Wulff waren im Januar die Gäste der SPD willkommen.

Auch die Themenauswahl, bzw. Auswahl von Zuschauerbeiträgen zeugt zumindest von wenig journalistischem Interesse, wenn nicht gar von einem Kuschelkurs mit den Regierungsparteien. Fragen zu gebrochenen Koalitionsversprechen oder zu Widersprüchen fallen oft unter den Tisch, häufig wird an der entscheidenden Diskussionsstelle vom Moderator unterbrochen. Ein etwas sachlicher und tiefgründiger Talk, würde dem ZDF gut zu Gesicht stehen, aber dies scheint dort nicht gewollt.

Insgesamt ist für mich die „log in“ Sendung politisch tendenziös und nicht so überparteilisch unabhängig, wie ich mir das von öffentlich-rechtlichen Institution wünschen würde.

Die Gästeliste 2012 von ZDF „log in“ (blog.zdf.de)

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